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Sevilla

Veröffentlicht am 24.10.2018

Andalusiens Hauptstadt

Die Wettervorhersage war perfekt, Sonne pur und warm. Der Busbahnhof war in 20 Minuten Fußweg von der Marina einfach zu erreichen. Am kleinen Schaltergebäude Busbahnhof RotaBusbahnhof Rotakaufte ich die Hin- und Rückfahrkarte. (18,00 €). Im angrenzenden süßen Café war noch Zeit für einen Espresso. Pünktlich ging es los, zunächst Richtung Jerez. Am Bahnhof war ein Halt. Dann ging es weiter über Landstraßen und Autobahn. Ich sah große Baumwollfelder vom Bus aus vorbeiziehen, wusste gar nicht, dass die hier angebaut wurde. Hatte mehr Weinbau um Jerez, der Stadt des Sherrys, erwartet. Den gab es aber am Wegesrand zu sehen. Kaum hatten wir Sevilla erreicht, standen wir schon im Stau. Langsam ging es weiter zum Busbahnhof (San Sebastian), der direkt am Zentrum der historischen Altstadt mit all den Sehenswürdigkeiten liegt. Als erstes schlug ich den Weg zum Plaza Espana durch einen kleinen Park ein, in dem gerade das Festival der Nationen zum 25. Mal stattfand. Deutschland war natürlich auch vertreten, mit einem Paulaner Stand, man muss dem Klischee ja treu bleiben.

Der Plaza Espana wurde 1929 zur iberoamerikanischen Ausstellung errichtet. Ein imposantes Gebäude im Halbkreis mit einem durch Rundbögen geschmückten Gang und zwei Türmen an beiden Enden. Der Platz grenzt an den Parque Maria Louisa (1848 geplant und 1893 von der Prinzessin an die Stadt gestiftet, 1914 umgestaltet zur heutigen Form). Hier lässt es sich auch bei den heißen Sommern gut aushalten. Ich ging von hier aus dann am Flussufer bis zur Avenida Roma. Hier steht der Palast San Telmo und das Luxushotel Alfonso XIII. Im Touristbüro noch schnell einen Stadtplan gekauft, damit ich nicht den Überblick verliere.

Die weltgrößte christliche gotische Kathedrale ist schon von weitem zu sehen mit ihren vielen Türmchen. Ein Eingang zur KathedraleEin Eingang zur KathedraleDer Turm Giralda steht direkt an der Kathedrale, stammt aber noch von der Moschee, die vorher an diesem Ort stand und im 15. Jahrhundert zerstört wurde. Aus der Zeit der Mauren stammt auch noch das Alcazar, eine Festung mit schönen Gartenanlagen. Eine lange Schlange wartete auf Einlass. Ich ging weiter ins Barrio de Santa Cruz, dem früheren Judenviertel. Die gepflegten Häuser stehen eng beieinander und bieten viel Schatten, bei den vielen kleinen oft kurzen Gassen verliert man leicht die Orientierung. Viele Bars und Restaurants laden zu einer Pause ein. Auch ich gönne mir hier ein Mittagessen auf einem kleinen hübschen Platz. Zurück aus dem Labyrinth ging ich weiter auf der Prachtstraße Av. de la Constitucion zum Plaza San Francisco. Das Rathaus trennt ihn vom Plaza Nueva, der mit den vielen Bänken und Bäumen zum Verweilen einlädt. Durch kleine Straßen mit vielen Luxusgeschäften lief ich zur Iglesa de la Magdalena eines früheren Klosters (Barockarchitektur aus dem 17. Jahrhundert). Das Mauerwerk ist heute unscheinbar, nur die Kirchenspitze und Kuppel glänzten farbenfroh im Sonnenlicht. Man könnte hieran vorbeigehen, ohne zu merken, dass es sich um ein historisches Bauwerk handelt.Iglesa de la MagdalenaIglesa de la Magdalena

Als nächstes stand die Stierkampfarena auf dem Plan. Ich konnte die Arena allerdings nur von außen betrachten mit seinen großen hölzernen Zutrittstoren. Muss aber wirklich eine riesige Arena innen sein. An der Hauptstraße am Fluss entlang ging es zurück zum Torre del Oro. Er wurde zur Verteidigung der Stadt gebaut. Er war auch Gefängnis und Lager für die Schätze aus der neuen Welt. Torre del OroTorre del OroAuf dem Rückweg zum Busbahnhof kam ich noch an der ehemaligen Tabakmanufaktur vorbei, die einer Festung glich und heute zur Universität gehört. Im 18. Jahrhundert errichtet. Ganz Europa wurde von hier aus mit dem Tabak aus der neuen Welt beliefert. Die Geschichte einer Zigarettendreherin wurde in der Oper Carmen erzählt.

Sevilla ist eine wunderbare Stadt, die wirklich einen Besuch wert ist und man könnte sich sicherlich hier auch ein paar Tage aufhalten. Die Stadt ist sehr lebhaft und auch noch zu dieser Jahreszeit von vielen Touristen besucht. Ich musste aber den letzten Bus nach Rota um 19:15 noch erwischen.TabakmanufakturTabakmanufaktur