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Chipiona

Veröffentlicht am 21.10.2018

Wintersaison

Bei schönstem Wetter und gutem Wind ging es aus El Rompido hinaus, wieder über die Barre. Heute sah man die Wellen sich brechen über den Flachs. Ich hatte aber genug Wasser unter dem Kiel und konnte den Kurs Richtung Mazagon anlegen. Das Segeln ging 3 Stunden lang super. Dann aber schlief der Wind wieder ein und ich motorte bis zur Marina. Am Besuchersteg tankte ich und lies mir einen Liegeplatz geben. Die Marina wirkte sehr ausgestorben. Kaum Schiffe im Hafen. Keine Menschen. Das Restaurant und der Laden geschlossen. Ich startete einen Stadtrundgang. Aber auch hier alles wie ausgestorben. Glücklicherweise fand ich noch einen geöffneten kleinen Supermarkt, in dem ich Brot kaufen konnte. Eigentlich hatte ich geplant hier für einige Tage liegen zu bleiben, bis die angekündigte Schlechtwetterfront durchgezogen war. Aber so beschloss ich am nächsten Morgen gleich um 09:00 bei Öffnung des Büros zu zahlen und weiterzusegeln. Die Wetteraussichten waren nicht so rosig, aber es sollte zum Segeln reichen.

Das tat es leider nicht. Der Wind kam achterlich mit 2-3 Kn. Das reicht nicht um mich vorwärts zu bringen. Also blieb die Maschine an, das Groß gesetzt in der Hoffnung, der Wind würde noch drehen und etwas zulegen. Pustekuchen. Aber die Sonne schien den ganzen Tag. Um 16:00 lief ich in die Marina Chipiona am Eingang des Rio Guadalquivir ein und machte am Besuchersteg fest. Das Büro war leider schon geschlossen (macht nur noch vormittags für einige Stunden auf) und ich machte mich schon auf eine Nacht in der unruhigen Hafeneinfahrt gefasst. Doch nach einer halben Stunde kam ein Mitarbeiter vom Sicherheitsdienst vorbei und bat mich ins Büro um die Anmeldeformalitäten zu erledigen. Er wies mir auch einen Liegeplatz zu und half beim Anlegen. Der Platz war günstig, direkt bei der Bar und den Duschen. Auch das Ortszentrum war nicht weit entfernt. Ein kleiner Bummel, aber auch hier hatten viele Läden und Restaurants schon zu. Aber immerhin gab es hier noch Leben und gute Einkaufsmöglichkeiten. Die Haupteinkaufsstraße war der Treffpunkt. In der Bar bei der Marina gab es leider kein warmes Essen mehr. Ein Bier tut es auch. An Bord gab es dann Abendbrot.

Um 06:00 fing es an zu regnen und zu gewittern. Ich trennte vorsichtshalber die Stromversorgung vom Landanschluss und drehte die Hauptsicherung raus. Das Gewitter zog nach kurzer Zeit wieder ab, aber der Regen blieb bis Mittag. Kurzer Besuch im Marina-Büro, zahlen brauche ich erst bei Abreise. Noch einmal die Strandpromenade entlang gelaufen und einige Einkäufe erledigt. Zum Mittagessen ging es in die Marina. Die Bar war gut besucht, was mich überraschte, da es ein ganz normaler Wochentag war. Im Hafen selber sah ich kaum Menschen auf ihren Schiffen. Neben mir liegt ein Österreicher, der hier seinen Dauerliegeplatz hat. Er lebt schon seit 10 Jahren auf seinem Schiff. Leider blieb keine Zeit für längere Gespräche. Er hatte hier eine Freundin, die er die meiste Zeit über besuchte.

Am Freitag schien wieder die Sonne und ich ging ins Touristenbüro. Ich wollte von hier nach Sevilla fahren. Man gab mir einen Stadtplan und den Fahrplan für den Bus. Das schöne Wetter nutzte ich noch für eine Fototour durch Chipiona.

Für Samstag hatte ich eigentlich den Ausflug nach Sevilla geplant. Aber das Wetter war zu schlecht. Immer wieder Schauer. Vielleicht dann morgen. Solche Tage kann man gut für Arbeiten im Boot nutzen. Heute stand Holzpflege an. Auch die Internetseite konnte aktualisiert werden. Die letzten beiden Marinas hatten kein WLAN an den Stegen. Zum Glück hatte ich über mein Handy aber guten Empfang und konnte über den Hotspot die Dateien hochladen.

Am Sonntag wird es ab 11:00 wieder sehr sonnig, aber in Sevilla ist Regen vorausgesagt. Ich bleibe in Chipiona. In der Einkaufsstraße ist richtig Leben. Die Familien treffen sich dort. Man klönt miteinander, trinkt ein Kaffee und isst ein Eis. Die Läden haben geöffnet. So ganz anders wie in Hamburg. Chipiona ist wirklich ein schöner Ort. Keine Hochhäuser im Zentrum und an den Promenaden. Kleine Gassen mit Apartments und Wohnungen. Viele Restaurants und Cafes. Dass hier viele Spanier Urlaub machen, kann ich mir gut vorstellen. Dann ist es hier wahrscheinlich sehr voll an den Stränden. So hat es aber auch seinen Reiz, an den leeren Stränden spazierzugehen.

Auch am Montag soll es trocken und sonnig bleiben. Es geht weiter nach Rota.