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Ionisches Meer

Veröffentlicht am 03.09.2020

Auf den Spuren Odysseus

Büste Odysseus auf IthakaBüste Odysseus auf Ithaka

In Gouvia nutzte ich die Gelegenheit in einem nahegelegenen Supermarkt die Vorräte aufzufüllen und auch das schöne Wetter am Pool zu genießen. Eine Wäscherei ist auch in der Marina, am nächsten Tag sollte sie abholbereit sein. Etwas außerhalb der Marina gibt es mehrere preisgünstigere Restaurants in denen ich zu Abend aß. In einem Cafe innerhalb der Marina nahe meinem Liegeplatz holte ich mir einen Code für das WLAN. Um nach Korfu Stadt mit dem Bus zu fahren, war es mir zu heiß und Corona war ja auch noch nicht vorbei. Mein Boot musste auch noch vom Salz befreit werden. An meinem Steg waren wenige Schiffe bewohnt, gegenüber lagen viele Charteryachten bei denen am Freitag die neuen Crews ankamen. Am Samstag legte ich bei strahlend blauem Himmel und leichtem Wind ab. Kurz vor der Marina gibt es eine Tankstelle, hier wollte ich noch volltanken. Ich musste etwas warten, da mehrere Schiffe den gleichen Wunsch hatten. Danach ging es unter Segel weiter Richtung Korfu-Stadt. Korfu-StadtKorfu-StadtDer Wind drehte öfters und ich fuhr einige Wenden um durch die Straße zwischen Korfu und der Insel Nisis Vido durchzukommen. Viele Fähren kamen mir entgegen und überholten mich von achtern. Bald blies der Wind wieder beständig und nach kurzer Motorfahrt konnte ich unter Segel mein Tagesziel Mourtos auf der Festlandseite ansteuern. Spät nachmittags tauchten die Stadt und die vorgelagerten kleinen unbewohnten Inseln aus dem Dunst auf. Hier sollte es eine geschützte Bucht geben, in der man gut ankern konnte. Nur ein Motorboot ankerte auch dort und ich ließ meinen Anker auf 6m im glasklaren Wasser fallen. Schnell wird es dunkel. Am nächsten Morgen schien wieder die Sonne aus herrlichem blauem Himmel. Vor dem Frühstück noch ein Bad im Meer. Das Wasser ist wirklich warm. Den Tag auf dem Boot und im Wasser verbracht. Es kamen und gingen mehrere Boote im Laufe des Tages. Nicht weit vom Boot ist ein belebter Hotelstrand, aber nur wenige Gäste schwammen bis zum Ankerplatz. Hotelstrand MourosHotelstrand MourosNächsten späten Vormittag holte ich den Anker auf, Windvorhersage war gut für die Überfahrt nach Paxoi. Aber bis ich die Südspitze Korfus erreicht hatte, musste ich doch den Motor zu Hilfe nehmen. Dann ging es aber in schneller Fahrt unter Segel zur Bucht von Lakka, die einer der schönsten Buchten auf dieser kleinen Insel sein soll. Mich erwartete aber bereits ein Mastenwald von Ankerliegern. Hier wollte ich mich dann doch nicht dazwischen drängeln. Ich segelte an der Küste Richtung Südosten weiter. Aber alle kleinen Buchten waren voll belegt. Am Südzipfel, nach erfolgloser Suche eines Ankerplatzes, fuhr ich wieder nördlich zurück. Auf dem Hinweg hatte ich der Nähe von Gaios eine Bucht gesehen, in denen überwiegend kleine Sportboote ankerten und der Strand voller Menschen war. Vielleicht hatte ich ja Glück und es waren überwiegend Tagesgäste. So war es auch und während ich den Anker fallen ließ, verließ das letzte Motorboot die Bucht. Am Abend kamen dann noch zwei Luxusyachten herein. Ankerbucht auf PaxoiAnkerbucht auf PaxoiVor dem Abendessen noch ein Bad im Meer.

Heute steht Preveza als Zielhafen auf dem Plan. Die Windvorhersage versprach achterliche Winde, vielleicht kann ich den Parasailor mal wieder einsetzen. Aber als ich um halb zehn den Anker aufholte musste ich doch noch 4 Std. durch spiegelglattes Wasser motoren. Dann aber konnte ich tatsächlich den Parasailor setzen, den ich erst vor der Fahrrinne nach Preveza einholen brauchte. Der Stadthafen ist überbelegt, in der Marina ist aber Platz. Ein Liegeplatz wird mir zugewiesen, die Anmeldung geht schnell, sehr freundliches Personal. Zum Abendessen gehe ich die sehr belebte Stadt und bekomme nach etwas Suchen noch einen Platz im Restaurant. Preveza Promenade am AbendPreveza Promenade am AbendAm nächsten Vormittag geht es bei sengender Hitze zu Fuß zum Supermarkt, der etwas abseits liegt aber sehr gut ausgestattet ist. In der noch immer nicht ganz fertigen Marina gibt es aber zumindest eine Bar, in der ich mir ein kaltes Bier danach gönne. Im Hafenbecken entdecke ich eine große Seeschildkröte, die ein paarmal kurz auftaucht um schnell wieder zu verschwinden. Zum Fotografieren immer zu kurz. Die Stadt ist sehr touristisch mit sehr vielen kleinen Restaurants und Läden, die allerdings erst wieder ab 18:00 Uhr öffnen. Restaurant Gasse in PrevezaRestaurant Gasse in PrevezaAm Abend kehre ich in einem hübschen gemütlichen Restaurant ein, ein paar Meter außerhalb des Trubels, der ab 20:00 hier trotz Corona stark einsetzt.

Ab heute ist auch in Griechenland Maskenpflicht. Kurz zurück zum Schiff um meine zu holen, damit ich im Büro mich abmelden kann. Mein Törn führt mich heute in den ambrakischen Golf gleich hinter Preveza. Vorbei geht es an riesigen Fischzuchtfarmen Richtung Vonitsa. FischzuchtfarmFischzuchtfarmHier suche ich nach einem geschützten Ankerplatz. Der Wind ist so schwach, dass ich kaum vorankomme, aber ich habe Zeit. Es sind ja nur wenige Seemeilen. Ab Mittag kommt dann der typische Landwind und die letzte Stunde kann ich doch noch segeln. Aus einer Bucht tönt Musik, ein Schiff liegt dort, der Strand sieht einladend aus. Beim Näherkommen erkenne ich, dass es sich um die SONGBIRD handelt, das Pärchen kenne ich aus der Winterzeit in Licata bereits sehr gut. Es gibt ein herzliches Hallo und wir verabreden uns zum Abendessen in der Taverne am Strand. Das Wasser ist sehr sauber und sehr warm (28°). Also hinein. Herrlich. Nachmittags blase ich mein Schlauchboot auf, damit ich auch mal trocken an Land paddeln kann. Damit hole ich die beiden am Abend ab und es wird ein sehr netter Abend mit gutem Essen und herrlichem Ausblick. Ankern im ambrakischen GolfAnkern im ambrakischen GolfHier ist es so schön, dass ich 3 Tage bleibe. Es kam auch noch ein deutsch / australisches Pärchen mit ihrem Kat an, das Ingmar noch aus dem vorletzten Winter kannte. Sie hatte der Lockdown in Montenegro erwischt. Abends gingen wir alle zusammen zum Essen in die Taverne. Nach 3 Tagen zog es mich weiter, ich wollte in Vonitsa oder Korakonisa Wasser tanken. In Vonitsa gab es keine Anlegemöglichkeit und die Einfahrt nach Korakonisa war so flach, dass ich abbrach, als das Echolot nur noch 1,40 m zeigte. Zurück nach Preveza in die Marina. Gepflegte Duschen haben ihren Reiz.

Es war August geworden und ich wollte weiter nach Nidri auf Lefkas. Der Weg führt durch einen schmalen langen Kanal, in dem man aber nur alle Stunde kurz einlaufen kann, dafür wird die „Brücke“ geschwenkt. Den Weg dorthin konnte ich herrlich segeln und war pünktlich zur Öffnung vor Ort. Ca. 20 Boote warten auf die Durchfahrt. Die meisten bogen dann nach Lefkas Stadt ab oder in die Marina. Ich segelte (der Wind kam perfekt) den Kanal südlich bis ich wieder auf breiterem Gewässer war. Das Grün der Insel und die hohen Berge sind wirklich toll. Mit mehreren Kreuzschlägen ging es in die Zufahrt nach Nidri, einem lebhaften Wassersportzentrum mit hunderten Yachten vor Anker oder an den kleinen Stegen. Liegeplatz in NidriLiegeplatz in NidriIch hatte einen Platz bei Skorpio Charter gebucht. Hier kann man unter der Woche, wenn die Charterschiffe fort sind, günstig liegen. Wasser und Strom am Steg und sehr saubere Toiletten und Duschen beim Büro. Ein Deutscher ist hier vor vielen Jahren hängengeblieben und betreut den Steg und die Langfahrtsegler. Nidri hat eine bestimmt 2 KM lange Promenade nur mit Restaurants und Bars dicht an dicht. Auf der dahinter laufenden Hauptstraße gibt es viele Geschäfte. Eine kleine niedliche, im Sommer sehr lebendige Stadt. Um einen Platz im Restaurant zu bekommen muss man frühzeitig losgehen. Nach 21:00 Uhr sind fast alle voll belegt. Zwei Nächte bleibe ich hier. Restaurantplatz NidriRestaurantplatz NidriMittags lege ich ab und segle auf die Insel Skorpios zu, die einmal Onassis gehörte und auch heute noch eine Privatinsel ist. Von dort an der Nordseite von Meganisi entlang auf der Suche nach einem Ankerplatz. In der letzten Bucht Atherinos finde ich dann noch ein Plätzchen im flachen Wasser. Auch diese Bucht ist mit Ankerliegern übersät. Ich treffe zwei Deutsche, mit denen ich mich auf ein Bier am Abend im Lokal verabrede. Sie holen mich mit ihrem Beiboot ab. Es ist immer wieder nett, wie aufgeschlossen die Langfahrtseglergemeine ist. Auch wenn die Begegnungen meistens nur kurz sind, erfährt man doch vieles von den Menschen und ihren Träumen und Erlebnissen. Von Meganisi geht es weiter zur Insel Kalamos und von dort zur Insel Kastos. Die Insel hat nur wenige Buchten, alle sind aber bereits belegt und ich muss am Ende um die Südspitze herum zurück nach Kalamos in die große Bucht von „Port“ Leone. Es ist eine reine Ankerbucht. Der Ort wurde 1953 von einem Erdbeben zerstört und nicht wieder aufgebaut. Nur eine kleine Kapelle blieb stehen.Porto Leone KalamosPorto Leone Kalamos

Am nächsten Morgen legte ich zeitig ab und segelte Richtung Syvota. Der Wind war kräftig und ich kreuzte zwischen kleinen Inseln hindurch zurück zur Insel Lefkas. Einen Liegeplatz an einem der vielen Restaurantstege hatte ich mir rechtzeitig gesichert. Hier kann man für eine Nacht kostenlos anlegen, hat Wasser, Strom und Duschen. Dafür isst man in deren Restaurant. Glücklicherweise war ich zeitig dort. Eine Stunde später war das Gewusel groß und ich konnte gar nicht glauben, wie viele Schiffe an die kleinen Stege passten. Die Schlauchboote der Restaurant- und Stegbetreiber zogen und drückten die Yachten in noch kleine Lücken. Auch ich war nach wenigen Stunden total eingequetscht. Alleine käme ich da nicht wieder raus. Aber erst einmal ein Bier und abends in Restaurant. Der Ort besteht nur aus Restaurants und einigen Ferienwohnungen. Zwei Minimärkte versorgen die Gäste. Ein herrliches lebhaftes Fleckchen Erde im Sommer.Restaurantsteg SyvotaRestaurantsteg Syvota

Alle Inseln hier liegen in Sichtweite. Es sind immer nur kurze Schläge nötig um auf einer anderen Insel bald darauf wieder festzumachen. Der Wind setzt allerdings meistens erst mittags ein. Ich wollte heute nach Ithaka, der Insel auf der Odysseus seine Heimat gehabt haben soll. Gegen 11:00 haben so langsam die Boote um mich herum abgelegt, so dass ich nun auch raus konnte. Hafenkino vom feinsten.  Hohe grün bewachsene Berge, mit kleinen Buchten und winzigen Orten liegen an meiner Steuerbordseite als ich Ithaka erreiche. Die Einfahrt nach Vathy, der Hauptstadt, ist wunderschön. Eine große Bucht mit einem großen Ankerfeld und vielen Liegeplätzen an den Kaimauern, umgeben von einer hübschen Stadt, die nach dem Erdbeben von 1953 wieder aufgebaut wurde. Vathy / IthakaVathy / IthakaIch finde einen guten Ankerplatz nur einige Meter vom Ufer entfernt. Mit dem Beiboot ein paar Ruderschläge. Auch hier viele Restaurants direkt am Wasser, aber auch kleine hübsche Geschäfte in den Nebenstraßen. Ich finde sogar einen Waschsalon in dem es auch Duschen gibt. Toiletten muss man in den Bars und Restaurants nutzen. Hier lässt es sich prima für ein paar Tage aushalten. Wolfgang S. will mit seiner Yacht den nächsten Tag aus Zakynthos kommen, wenn das Wetter es zulässt. Es dauerte aber doch noch zwei Tage länger, ein Sturm hatte ihn zu einer Kursänderung gezwungen. Abends gingen wir zusammen Essen in die Stadt. Auch den nächsten Tag genossen wir das angenehme Leben an diesem wunderschönen Ort. Die Windvorhersage sollte eine Weiterfahrt nach Zakynthos möglich machen. Wolfgang wollte zum Festland weiter und dann zum Pelepones, wo wir uns evtl. wieder treffen wollten. Der Wind lies aber lange auf sich warten und kam dann aber zwischen Ithaka und Zakynthos mit 20 Kn. In die empfohlene Bucht gleich im Norden konnte ich nicht einlaufen, zu stark blies der Wind hinein und sie war auch stark besucht. Nach ein paar Meilen wurde es ruhiger und kurz vor Sonnenuntergang fand ich noch einen netten Ankerplatz bei Alikana. AlikanaAlikanaDer Schwell war erträglich. Morgens war wieder herrlichstes Wetter und nach dem obligatorischem Bad im Meer, segelte ich gemütlich die Küste weiter Richtung Hauptstadt. Mein Ziel war der im Süden gelegene Golf Lagana. Hierher kommen die Schildkröten um ihre Eier abzulegen. Die Bucht ist z.T. daher Naturschutzgebiet und darf nicht befahren werden. Vor dem Ort Keri ankerte ich zusammen mit vielen Yachten. Um in den Ort am nächsten Tag zu fahren, musste ich noch den Außenborder anbauen. Die Welle und der Wind hätten das Paddeln zu anstrengend gemacht. KeriKeriDer kleine Supermarkt hatte keine große Auswahl und war sehr teuer. Viele Urlauber besuchten den Ort. Der kleine Hafen war überfüllt mit Schlauchbooten und Motorbooten. Den Tag an Bord verbracht und ab und zu gebadet. SIALA (kenne ich auch aus Licata) liegt nur 1 sm entfernt. Ich werde sie am nächsten Tag besuchen. Wolfgang ist in Katakolon angekommen. Ich werde ihn besuchen. Auf dem Weg aus dem Golf hinaus bei der SIALA vorbeigefahren und guten Tag gesagt. Dann unter Segel raus aus dem Golf und Richtung Pelepones. Der Wind schläft immer wieder mal ein und frischt kurze Zeit später wieder auf. Gegen Nachmittag erreiche ich den Hafen von Katakolon. Wolfgang hilft bei meinem ersten Anleger römisch-katholisch am Stadtkai. Der fünfte Versuch ist erfolgreich. Ohne elektrische Ankerwinsch wirklich sehr schwierig. Ich lerne noch ein deutsches Pärchen kennen, die das erste Mal mit ihrer neu gekauften Yacht auf große Fahrt gegangen sind. Am nächsten Tag wollen wir alle vier mit dem Zug nach Olympia fahren. Der Bahnhof ist direkt gegenüber der Liegeplätze. Der Ort ist z.Z. recht ausgestorben. Normalerweise landen hier viele Kreuzfahrtschiffe an, die die Massen an Land lassen, auch um nach Olympia mit Bussen gefahren zu werden. Durch Corona gibt es aber keine Kreuzfahrten mehr. So haben wir Segler die Stadt für uns mehr oder weniger allein. Wolfgang und ich gehen abends zusammen essen. Um halb neun am nächsten Morgen fährt der Zug pünktlich ab. Wir sind zunächst die einzigen Fahrgäste. Zug nach OlympiaZug nach OlympiaUnterwegs steigen noch 4 Personen hinzu. Nach 1 ½ Std. erreichen wir den Bahnhof Olympia. Ein kurzer Fußweg führt auf das Gelände des ursprünglichen Olympias mit den ersten olympischen Spielen. Von hier aus wird noch heute das olympische Feuer in die Welt geschickt. Der Ort hat aber eine noch ältere Geschichte. Viele Ausgrabungen brachten Funde auch aus der Stein- und Bronzezeit zu Tage, die in einem Museum zu besichtigen sind. Das Gebiet war schon immer eine Kultstätte. Das Olympiagelände gehörte uns fast allein. In normalen  Zeiten wäre hier im Sommer kaum ein Vorankommen möglich. Man bekam einen guten Überblick über die weitläufige Anlage, in der auch alte Tempelruinen zu finden sind. Hier war ja auch das Reich des Zeus. Eingang zum StadionEingang zum StadionDer letzte Zug fährt schon um 14:00 zurück. Die Zeit reichte aber auch noch für einen Café in einer hübschen Bar. Abends in Katakolon sind wir vier zusammen essen gegangen und bei einem Cocktail ließen wir den wunderschönen, erlebnisreichen Tag ausklingen. Der Besuch von Olympia hat sich wirklich gelohnt. Für den nächsten Tag hatte Dirk einen Wagen gemietet und wir fuhren zu einer anderen alten antiken Stätte nach Elis. Von dort weiter nach Kyllini wo wir uns die über der Stadt liegende Burg ansehen wollten. Dienstags ist leider Ruhetag. Ein Rundgang um die Burg brachte aber auch einen wunderschönen Ausblick auf die umgebene grüne Landschaft. Langsam zurück nach Katakolon. Als wir am nächsten Morgen alle ablegen wollten, sah ich auf meinem Batteriemonitor die Warnung TIEFENTLADUNG. ElisElisWie konnte das sein. Ich hatte doch die ganze Zeit Landanschluss. Die Batterie war sehr heiß geworden. Der Motor ließ sich sofort starten und die Batterie wurde wieder geladen. Mit einem mulmigen Gefühl fuhr ich los. Die beiden anderen Boote wollten weiter den Pelepones Richtung Süden erkunden. Ich zog es vor zurück nach Zakynthos zu segeln um mich dem Batterieproblem zu widmen. Die letzten 3 M musste ich wieder motoren. Kaum hatte ich den Motor ausgeschaltet und den Anker fallen lassen, zeigte die Servicebatterie wieder leer an. Alle Verbraucher ausgeschaltet. Nächsten Tag versucht telefonisch eine neue Batterie zu besorgen. Wäre auch nach Lefkas zurückgefahren, dem größten Charterstützpunkt des ionischen Meer und damit vielen Werkstätten und Ersatzteilläden. Leider keinen Erfolg, Lieferung erst in ein (griechischen) paar Tagen möglich. In Licata wollte man mir eine beschaffen. Die Wetterbedingungen für eine Überfahrt waren nicht ideal. Erst am Abend sollte der starke Wind etwas abflauen und damit sich auch der Wellengang abschwächen. Festung über KylliniFestung über KylliniUm 17:00 verließ ich die Bucht. Der Motor lud die Batterie aber nie richtig. Kaum war ich aus der Landabdeckung heraus, legten der Wind und die Wellen aber doch noch ordentlich zu. Glücklicherweise hatte ich bereits das erste Reff ins Groß gemacht. Es wurde eine rasante aber feuchte Nachtfahrt, ich konnte die Windfahnensteuerung nicht richtig einstellen, zu stark war der Wellengang, der das Boot immer wieder aus dem Kurs laufen ließ. Glücklicherweise war es auch nachts sehr warm und nach den unfreiwilligen Duschen mit dem warmen Meerwasser trocknete alles immer wieder schnell. Ohne Positionslichter und Plotter segelte ich die Nacht durch. Nach Sonnenaufgang beruhigte sich die See etwas und nun konnte ich auch der Windfahnensteuer das Boot überlassen. Mit dem Hand-GPS prüfte ich regelmäßig meine Position und die Geschwindigkeit. Das Schiff lief immer direkt auf Kurs. Im Salon war es aber noch schwierig sich zu bewegen und etwas zum Essen zu machen, da das Boot sich von einer auf die andere Seite legte. Viele blaue Flecken kamen hinzu aber wir kamen gut voran. Die Solarzellen brachten bald genug Strom, um ab und zu auch den Plotter anzuschalten und den Kühlschrank laufen zu lassen. Die nächste Nacht fuhr ich wieder ohne Licht und Plotter. Am Sonntag war das Meer ganz ruhig, leider schlief auch irgendwann der Wind ein und die letzten 3 Stunden bis Marzamemi musste ich motoren. Der direkte Weg nach Licata war nicht möglich. Starkwind aus West war angesagt, also genau gegenan. So musste ich einen Tag in Marzamemi bleiben. Hier war es sonnig, warm und windstill. Stadtbummel mit Eis essen, aber immer Abstand halten und Maske aufsetzen. Abends wurde es wieder sehr windig. Dienstag abgelegt nachdem ein Taucher eine Mooringleine von meinem Propeller befreien musste und noch im Hafen getankt. Der Wind drehte etwas und ich konnte nicht mehr direkt um das Kap bei Porto Palo herumkommen. Mit 3 Kreuzschlägen geschafft. Bis Pazallo lief es ganz gut, dann aber musste ich wenden, da ich zu weit auf Land fuhr. Die Dünung wurde immer höher bis über 1m. Das Wenden wurde dadurch etwas schwieriger und dadurch, dass der Wind immer schwächer wurde, kam ich schwer voran. Bald musste ich den Motor zur Hilfe nehmen. Ab Ragusa kam der Wind direkt von vorn und schlief in der Bucht von Gela ganz ein. Nach Sonnenaufgang (ich konnte sogar im roten Morgenlicht den Ätna klar sehen) kam etwas Wind auf, der mich bis Licata brachte. Um 09.00 machte ich fest. Die nächsten Tage hieß es Fehlersuche zusammen mit Georg und seinem umfangreichen Werkzeugkoffer. Die Batterie hatte aber zwischenzeitlich ihren Geist ganz aufgegeben. Es reichte selbst der Landanschluss nicht mehr fürs Laden. Nach ein paar Tagen erhielt ich dann endlich meine neue Batterie. Nun ist es September und ich bin schon wieder in Licata und wollte doch eigentlich noch unterwegs sein. Was soll’s, Saison war eh nicht perfekt durch Corona. Das ionische Meer ist wirklich wunderschön und ein ideales Segelrevier, nur nicht im Juli und August, hier war es z.T. mir zu voll, trotz Corona-Zeit.

Ein Glück, dass ich in Licata im Frühjahr den Jahresvertrag abgeschlossen habe. Immer mehr Boaters kommen zurück. Das Leben hier bringt auch ohne Segeln Spaß. Hoffentlich wird die Segelsaison 2021 wieder besser.