Shoreham

Shoreham

09.07.2018

Von Eastbourne ging es in einer schönen Fahrt entlang der Küste von Sussex nach Shoreham. Eine Empfehlung von einem englischen Stegnachbar aus Eastbourne. Sollte romantischer und netter sein als Brighton, wohin wir zunächst geplant hatten. Hier mussten wir noch 1,5 Stunden auf Hochwasser warten, da die Einfahrt bei Niedrigwasser nur 1,20 betragen kann. Eine Schleuse sollte uns dann in die tidenunabhänglge Marina Lady Bee hochhieven. Das Echolot zeigte genug Tiefe an. Die Schleuse sollte um 15:30 geöffnet werden. Die Signale gingen auf grün und wir rein. Die OKA verschwand in der Schleuse und ich tastete mich langsam hinterher. Am Steg war Platz für 2 Yachten unserer Größe und wir waren froh, gut und schnell festgemacht zu haben. Mehr Schiffe hatten wir nicht erwartet. Doch es kamen noch eine abgeschlepptes Motorboot (Notruf hatten wir über Kanal 16 bereits den ganzen Mittag mitgehört) und noch 2 kleiner Motorboote von Anglern und noch eine große Segelyacht. Alle nun im 3 Päckchen. Nun passte wirklich kein Fender mehr in die Schleuse. Plötzlich rief der Schleusenwärter uns zu sich hoch, wir mussten noch die Anmeldungen ausfüllen. Er zeigte uns von oben den Liegeplatz. War nur einer am Kopf noch frei und wir sollten uns als Päckchen festmachen. Wieder runter aufs Schiff und vorsichtig raus. Das war so eng, dass ich Angst hatte Backbord oder Steuerbord an die Mauer zu kommen. Nachdem wir unsere Schiffe festgemacht hatten, gingen wir auf die Suche nach dem Hafenmeister. Alles war verschlossen. Der Yachtclub, wo die Toiletten und Duschen sein sollten, ebenfalls. Wir sind noch eine halbe Stunde auf und abgelaufen, aber ohne Erfolg. Zurück zum Schiff. Dort trafen wir auf einen anderen Skipper. Der erzählte uns, dass der Hafenmeister nur bis um zwei in seinem Laden sei und für die Toiletten benötigte man einen Chip. Er gab uns seinen und wir schauten uns die Unisex-Toilette / Duschen an. Da verging uns die Lust auf eine Dusche oder Toilettengang. Wir hatten ja auch an Bord alle Möglichkeiten. Es hatte nur eine Bar geöffnet, aus der lautstark Hardrockmusik einer Lifeband dröhnte. Ansonsten wirkte Shoreham wie eine Kleinstadt, die in Auflösung war. Am nächsten Morgen um 08:00 wieder in die Schleuse, diesmal mit zwei Fischkuttern, an denen wir längsseits gehen mussten. Auf See war der Wind noch nicht aufgewacht und so trieben wir mit 2 Knoten vor uns hin. Nach einer Stunde hatte der Wind ausgeschlafen und blies uns mit angenehmer Stärke in Richtung Solent. Portsmouth war unser Ziel. Langsam erschienen die Konturen der Isle of Wight. Kaum um die Ecke von Selsey Bill vorbei frischte der Wind kräftig auf, wechselte die Richtung und die Wellen wurden höher. Gleichzeitig liefen wir dicht an das Fahrwasser mit zig dicken Pötten und noch mehr Fähren. In der Einfahrt von Portsmouth kamen auch noch Militärkonvoi und Hoover Craft Fähren hinzu. Insgesamt eine sehr abwechslungsreicher Törn heute. Die Marina Haslar, bei der uns Peter angemeldet hatte, liegt glücklicherweise gleich am Hafeneingang und so waren wir sicher aber auch erschöpft fest am Steg. Beim sehr netten Hafenmeister angemeldet. Hier gab es noch ein Begrüßungseis und er erzählte uns, dass er während seiner Armeezeit in Deutschland stationiert war. Ein paar Brocken Deutsch waren auch noch hängengeblieben. Ein Bier und eine Schüssel mit Nudeln und Fleischbällchen in Sahnesoße beendeten den Abend auf der OKA. Morgen geht es dann auf die Suche nach einer neuen Batterie.