Portland
Portland
15.07.2018
Am Sonntagmorgen in Weymouth klopft es bereits um 06:30 an der Bordwand. Der Nachbar will wissen, wann wir los wollen. Etwas schlaftrunken antworte ich: so gegen acht halb neun. Das wäre ok, die ganz vorne liegen wollten gegen acht raus. Als ich mich umschaue, sehe ich die OKA nicht mehr. Keine Verbindung per Telefon (das EU-Roaming mit O2 ist auch ein Kapitel für sich), also per VHF gerufen: wo seit ihr. Antwort: wir liegen vor dem Hafen und warten. Bei denen wollten die ersten schon um sechs vom Steg. Am Abend vorher war aber keine Kommunikation mehr mit der OKA möglich, wie und wann wir den Törn nach Dartmouth angehen wollen. Kein Internet, kein Telefon. Daher auf gut Glück los, wohl wissend, dass wir um ein gefürchtetes Kap (Portland Bill) mit starker verwirbelnder Strömung rum mussten. Kein Wind nur der Motor bringt uns voran. Die ersten Meilen liefen noch gut, doch dann standen wir in der gegen uns laufenden Strömung. Die Drehzahl des Motors wurde erhöht. Aber wir kamen nicht in die richtige Richtung voran. Der Bug zeigte nach Westen, die Kurslinie nach Süd. Beeindruckend, aber auch beängstigend. Wir kamen einfach nicht weiter. Nach 3 Stunden dann Abbruch, auch da ich mir nicht sicher war, dass der Dieselvorrat für diese Fahrt reicht. Mit dem Strom in zügiger Fahrt wieder zurück, diesmal aber rein nach Portland. Dort gibt es eine Tankstelle. Erst einmal vollgetankt. Puh. Die Marina war sehr schön und das Wetter wie nun schon seit Wochen sommerlich warm. An Deck gesessen und Kaffee getrunken mit leckerem Kuchen aus dem Cafe. Ein Nachbarschiff mit Heimathafen Köln, hatte einen Papagei an Bord. Der Pfiff und erzählte in seinem Käfig im Cockpit. Das Ehepaar erzählte uns, dass der Papagei stubenrein ist und auf Fahrt im Salon herumfliegen kann. Eine Leine ist gespannt, auf der er dann sitzen und schaukeln kann. Wenn ich da an unsere Wellensittiche denke, da war immer hinterherwischen angesagt, wenn die durchs Zimmer flogen.
Abends dann wieder richtiges Karten und Tiden / Strömung Studium. Das dauert zwar immer 1-1,5 Stunden. Ein Bier oder Wein gehört natürlich auch dazu. Die Geselligkeit ist uns auch wichtig. Aber wir versprachen uns, nie wieder ohne guter Planung auszulaufen. Gut, dann eben morgen um fünf Uhr früh raus. Dann sollte die Strömung mit uns sein. Wecker auf vier Uhr. Sonnenaufgang 05:15