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(Sines) Lagos

Veröffentlicht am 23.09.2018

Urlaub

Nun kommt der Sprung zur Algarve. Lagos ist als Ziel gesetzt. Hafengebühren sind bezahlt. Nun nur noch Tanken. Wettervorhersage Wind aus NW. Ideal, ich bereite alles für den Einsatz des Parasailor vor. Um 09:30 ablegen und mit dem Strom aus der Hafeneinfahrt über das Fahrwasser des Tejo. Woher kommt der Wind? Aus Süd. Also weiter motort 175 Grad. Aber gegen 11:00 dreht der Wind aus nördlicher Richtung. Auch die Windstärke nimmt zu. Parasailor hoch gezogen und getrimmt und dann geht es traumhaft bei super Wetter Richtung Süden. Gegen 14:00 hole ich sogar die OKA ein, die eine Stunde vor mir losgesegelt war. Die Welle wird höher, aber das Boot läuft gut auf einem Bug. Delfine besuchen mich auch wieder. 

Um 16:00 frage ich per Funk bei der OKA nach, ob wir weitersegeln wollen und um Mitternacht das Cap Vicente umrunden würden. Es besteht Einigkeit, wir segeln weiter. Läuft ja gut. Da meldet sich von Bord eines deutschen Containerschiffes ein Offizier, der unseren Funkverkehr mitgehört hat. Er sei selber auch Segler und kennt das Seegebiet. Laut seinem Wetterbericht, verschlechtert sich das Wetter ums Cap und er rät uns nach Sines (liegt querab) abzudrehen und die Nacht dort in Sicherheit zu verbringen. Wir folgen seinem Rat und ändern Kurs auf Sines. Nach einigen Meilen lässt der Wind nach und der Motor muss die restlichen 15 Meilen schaffen. Wir könnten mit Glück nach bei Tageslicht in Sines einlaufen. Gegen 18:00 kommt jedoch starker Nebel auf. Keine Sicht weiter als 50 m. Vorsichtig tasten wir uns voran. Fischernetze wollen wir nun nicht auch noch treffen. Auf dem AIS sieht man andere Schiffe, aber nicht in Echt. Nur das Nebelhorn der Frachtschiffe hört man. Gegen 20:30 erreichen wir die Ansteuerungstonne zum Hafen. Es ist schon stockdunkel und immer noch neblig. Ein hell erleuchteter Fischdampfer kommt mir entgegen. Langsam erkennt man auch die Hafeneinfahrt, hinter der die Marina liegt. Ich fahre einmal vorsichtig in die Marina, um zu schauen, ob Plätze frei sind. Genug Platz, wieder raus, Fender und Festmacher klargemacht und den Steg angesteuert. Mit Taschenlampe leuchten mir andere Gastlieger in eine freie Box und nehmen die Leinen an. Kurz danach läuft auch die OKA ein. Das Marina-Büro ist bis Mitternacht geöffnet und so können wir uns noch anmelden, erhalten die Code-Karte für Sanitär und Steg-Zutritt. Super Anlage und recht preiswert.Marina SinesMarina Sines

Am nächsten Morgen wieder dichter Nebel. Ein Auslaufen kommt für uns nicht in Frage. So bummeln wir durch den kleinen Ort, der die Geburtsstätte von Vasco da Gama sein soll. Abends gehen wir Essen. Auch unsere Einkäufe im Supermarkt können wir noch vorher erledigen.

Nach dem Frühstück am Samstag ist kein Nebel und auch etwas Wind. Andere Schiffe laufen auch aus. Kurze Beratschlagung. Wir laufen auch aus. Schiff klar machen und um 10:00 ist ablegen. Das Cap schaffen wir auch heute nicht bei Tageslicht, aber die Wettervorhersage für heute Nacht sieht keine Starkwinde oder hohe Wellen voraus. Gegen 07:00 wollen wir dann in Lagos sein um im Hellen dort in die schmale Hafeneinfahrt einzulaufen. Der Wind kommt den ganzen Tag aus nordwestlicher Richtung. Unter Groß und Genua geht es gut voran. Gegen Abend dreht der Wind dann nördlicher auch mal aus NNE. Genua eingerollt und nur mit dem ausgebaumten Groß weiter. So geht es in die dunkle Nacht, kein Mond scheint, es ist bedeckt. Das Feuer von Cap Vincente irritiert etwas, da es zunächst wie eine Boje im Wasser wirkt. Endlich habe ich das Feuer auf der richtigen Backbordseite und segle langsam um das Cap gegen 02:30. Der Wind lässt nach und dreht etwas mehr auf Ost. Ich segle aber trotzdem nur mit dem dichtergeholten Groß weiter, da wir ja erst bei Sonnenaufgang vor Lagos sein wollten. Eine Lichterkette säumt die Küste. Vor der Hafeneinfahrt dann das Segel runter und Leinen und Festmacher klargemacht. Am Anmeldesteg liegt auch schon die OKA. Gegen 09:00 öffnet das Büro. Anmeldung wieder sehr freundlich. Die Fußgängerbrücke vor der Marina wird bei Bedarf immer geöffnet und schon geht es hinein in die große Marina. Wir finden unsere zugewiesenen Plätze. Das Anlegen ist auch kein Problem, kein Strom, kein Wind. Das Wetter ist fantastisch, blauer Himmel und schnell erreicht das Thermometer die 30 Grad. Was für ein Empfang.Marina LagosMarina Lagos

Es ist lebhaft in der Marina, von hier starten auch viele Ausflugsboote zu den Grotten, aber trotzdem sehr angenehm. Internationales Publikum, viele Engländer. Alles ist auf Englisch ausgerichtet. Selbst die Bars wirken z.T. total englisch in der Einrichtung. Sehr gute Sanitäranlagen, 13 Restaurants und Bars. Ein Hotel mit Swimmingpool, den man kostenlos mitbenutzen darf, ein Supermarkt der den Namen auch verdient nur 100 m weit entfernt. Hier lässt es sich gut aushalten. Wir haben für eine Woche gebucht.

Die nächsten Tage machen wir richtig Urlaub und genießen das schöne Wetter ohne Kartenstudium und Wettervorhersagen. Die Stadt ist auch in 10 Minuten zu erreichen. Sehr vom Tourismus geprägt. Überall Restaurants und Bars. Sind auch immer alle gut belegt. Es ist noch Saison hier. Viele kleine Hostels und Ferienwohnungen.

Unsere Zeit verbringen wir mit Faulenzen, Schiffspflege und Einkaufen, Stadtbummel und nachmittags an den Pool. Am Mittwoch gibt es dann eine Abwechslung. Ich lasse zum ersten Mal mein neues Schlauchboot zu Wasser. Außenborder dran, der springt nach einem Jahr Pause sogar ohne Probleme an. Heute geht es dann mit dem Schlauchboot zum Strand. Zwei glückliche Jungs haben ein neues Spielzeug. Den Fluss hinunter und dann auf den Badestrand zu. Eine kleine markierte Zufahrt zeigt an, wo wir an Land dürfen. Das erste Bad im Atlantik, nun allerdings schon mit 22 Grad Wasser- und 35 Grad Lufttemperatur. Noch ein Bier an der Strandbar (Eis war alle). Gegen 17:00 geht es dann wieder zurück. Schlauchboot raus und mit Süßwasser gereinigt.

Hier trennen sich nun die Wege von ANTARES und OKA. Der Sohn von Peter und Petra kommt am Sonntag und will die Überführung auf die Kanaren mitmachen. Mich zieht es weiter Richtung Osten. Eine Zusage von einer Marina bei Cadiz liegt mir glücklicherweise schon vor. Hier kann ich von November bis Ende Februar 2019 bleiben. Am Samstagabend gehen wir zum Abschied schick Essen in einem urigen Restaurant. AbschiedAbschiedDann noch auf dem großen Platz in der Altstadt das Nachtleben genossen mit Sangria und Bier. Gegen 01:00 geht es wieder in die Marina. In einer Bar ist heute Disco. Noch eine halbe Stunde getanzt und dann ab in die Koje. Sonntag heißt es endgültig Abschied nehmen. Wir versprechen uns immer in Kontakt zu bleiben und uns gegenseitig zu berichten, wo wir gerade sind. Ich will nur 7 Meilen weiter nach Portimao, von wo aus ich am Mittwoch nach Deutschland für ein paar Tage nach Deutschland fliegen werde. Hier ist der Liegeplatz etwas billiger.