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Rota

Veröffentlicht am 28.10.2018

Schlussspurt

Am Sonntagnachmittag kam dann in Chipiona wieder die Sonne durch und es war noch ein schöner Tag. Auch am nächsten Tag sollte es trocken sein und wieder wärmer werden. Also beschloss ich am Montag nach Rota weiter zu segeln. Die Vorhersage versprach nördliche Winde, das wäre für einen schönen Raumschotkurs doch ideal. Um 09.00 war das Büro wieder besetzt und ich zahlte meine Liegeplatzgebühr. Als ich aus dem Flachwassergebiet raus war, setzte ich das Großsegel und der Wind kam in einer angenehmen Stärke, wenn das so bleiben würde, könnte das ein wunderschöner Segeltag werden. Aber erst einmal musste ich noch gegenan, da ieine Untiefe passiert werden musste, bevor ich den Kurs auf Rota anlegen konnte. Bei diesem Wasserstand konnte man gut erkennen, wo sich die Wellen an der Untiefe brachen. Eine Tonne markierte zusätzlich die Gefahr. Kurz nachdem ich dann die Genau ausgerollt hatte, überlegte sich der Wind es sich wieder anders und kam direkt von vorn und wurde immer schwächer. Also auch kreuzen war keine Alternative. Musste eben wieder der Motor helfen. Plötzlich kam ein Motorboot mit hoher Geschwindigkeit direkt auf mich zu. Ich wunderte mich, warum es nicht den Kurs änderte und genau auf mich zuhielt. Es war ein Fahrzeug der Hafenbehörde, welches mich aufforderte den Kurs zu ändern, da über dem Gebiet gerade Militärübungen stattfanden. Ich hatte vorher schon 2 Jagdbomber über mich hinwegdonnern gehört. Nun gut, ich folgte der Anweisung, aber nach wenigen Minuten kam das Boot wieder an und teilte mir mit, die Übung sei vorbei, ich könnte den alten Kurs wieder aufnehmen. Das war wohl etwas übereilter Aktionismus. Nun ging es weiter auf direktem Weg nach Rota, welches sich schon am Horizont langsam zeigte. Mehr noch konnte ich Cadiz wahrnehmen, was auf der anderen Seite der Bucht liegt. Mehrere Kriegsschiffe lagen in der Bucht. Rota ist ein großer Stützpunkt der spanischen und amerikanischen Armee. Bei der Ansteuerung der Marina musste ich auch wieder auf die vielen Flachs achten. An der Tankstelle konnte ich festmachen. Das Büro war hier ebenfalls nur vormittags geöffnet, aber der Tankwart übernahm die Anmeldung und wies mir einen Liegeplatz zu. Die Marina liegt direkt an dem wunderschönen Altstadtzentrum und den langen Stränden. Abends machte ich den ersten kurzen Erkundungsspaziergang und fand eine kleine Bar, wo ich noch in der Dämmerung auf dem Kirchplatz ein Bier zur mir nahm.

Am nächsten Tag ging ich eine Gaz-Flasche tauschen und machte dabei gleich einen großen Stadtrundgang. Dank Google Maps konnte ich den kleinen Laden finden. Das Marina Büro hatte mir zwar auch einen Stadtplan mitgegeben und einen großen Kreis dort gemalt, wo der Laden sich befinden sollte. Aber in Echt gab es vielmehr Straßen, als auf dem Plan. So kam es mir jedenfalls vor. Und es standen auch nur wenige Straßennahmen auf dem Plan. So zog ich dann mit neuer Gasflasche wieder zurück und entdeckte dabei noch viele schöne Straßenzüge mit kleinen Geschäften. Teilweise konnte man durch die offenstehenden Eingangstüren in wunderschön gepflegte und bepflanzte Hinterhöfe blicken.

Rota hat auch einen Busbahnhof. Von hier aus gibt es u.a Verbindungen nach Sevilla. Im Internet schaute ich nach den Fahrplänen. Nun könnte ich doch noch in die Hauptstadt Andalusiens kommen. Am Mittwoch sollte um 10:25 ein Bus abfahren. 2 Stunden Fahrzeit mit einem Halt in Jerez. Auch einen Besuch in Cadiz konnte ich mit dem Catamaran (Schnellfähre) direkt von der Marina aus starten. Abwechslung war also genug gegeben. Die anderen Tage verbrachte ich mit langen Spaziergängen am Strand bei herrlichstem Sommerwetter (die Spanier liefen allerdings schon in Thermojacken oder Pullover) aber ich finde 25 Grad und Sonne als angenehm um auch noch in T-Shirt und kurzer Hose am Strand zu laufen. Es gab auch Stunden mit Regen, die verbrachte ich dann gemütlich im Salon mit einem guten Buch.Blick auf CadizBlick auf Cadiz

Rota und Chipiona ähneln sich sehr, ich kann mich nicht entscheiden, welche schöner ist. Beide bezaubern durch ihre Ursprünglichkeit, die engen Gassen, den kleinen Häusern mit den schmiedeeisernen Balkonen, Plazas, an denen sich die Einheimischen treffen, die Bars und Cafes, wo man draußen sein Bier oder Kaffee trinkt, die Zeitung liest oder sich auch mal lautstark quer über die Straße unterhält. Es sind nicht mehr viele Touristen unterwegs. In Rota sieht man aber schon durch die höhere und modernere Bebauung am Strand mit Hotels und Apartmenthäusern, dass hier der Tourismus eine große Rolle spielt. Ein Besuch in beiden Städten ist in jedem Fall empfehlenswert. Mein endgültiges Ziel (Winterquartier) Puerto Sherry konnte ich bei klarer Sicht schon von Rota aus erkennen. Wenn das Wetter sich morgen wirklich beruhigt, werde ich die 6 Meilen schnell schaffen.