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Nazare

Veröffentlicht am 01.09.2018

Nebel

Die Tage in Porto nutzten wir noch für eine Flussfahrt, die man unbedingt gemacht haben sollte, wie es einem die Reiseführer rieten. Doch ich fand das nicht besonders eindrucksvoll. Es nennt sich 6 Brückenfahrt und dauert ungefähr eine ¾ Stunde. Es werden einem die Sehenswürdigkeiten links und rechts erklärt und kurz die Brücken benannt, wann sie gebaut wurden usw. Alles hatten wir aber schon im Vorfeld und vielmehr durch das lange Laufen durch die Stadt auch erfahren. Am Sonntag fuhren wir mit dem Bus zum Kristallpalast. Der war aber auch wegen Renovierung geschlossen. Der umgebende Park ist aber sehr schön und bot manch schönen Blick auf die Stadt und den Fluss.

Nun stand die Entscheidung an, wie und wann wir weitersegeln wollten. Als Tagestour wären Aveiro und Figuera da Foz zu schaffen. Beide aber nicht ganz einfach anzusteuern und boten nur kleine Häfen, wo wir evtl. in starker Strömung oder Schwell hätten Ankern müssen. Die Abfahrt verzögerte sich jedoch noch aufgrund einem Tag starken Nebels und einem wegen zu viel Wind (ganz ungewöhnlich). So blieb noch Zeit für einen Strandtag in Matosinhos mit einem langen Spaziergang bis zur Mündung des Douro.

Am 30.08. ging es dann gegen 09:30 los. Unter Segeln konnte der Idealkurs zwar nicht gefahren werden, aber die 10 Grad störten mich nicht. So war ich etwas weiter vom Land ab, als geplant. Die Hoffnung, so den vielen Fischernetzen nicht mehr so häufig zu begegnen, erfüllte sich nicht. Es waren auch viele Fischereifahrzeuge mit Schleppnetzen unterwegs. Nachmittags lag Aveiro querab, aber wir wollten es nicht mehr anlaufen. Weiter Richtung Figuera da Foz. Plötzlich hörte ich es unter dem Rumpf klopfen und eine Fischerboje tauchte am Heck wieder auf. Glücklicherweise nicht hängengeblieben. Sie hatte keine Fahne und ich hatte sie bei den Wellen von 1,5 – 2 Metern nicht gesehen. Ich musste noch mehrmals den Bojen ausweichen. Glücklicherweise hatte ich nach Einbruch der Dunkelheit keinen Kontakt mehr mit ihnen. Figuera da Foz erreichte ich gegen Mitternacht. Ein Einlaufen war im Dunkeln nicht ratsam. Weiter Richtung Nazare. Der Wind frischte weiter auf und es lief prima mit bis zu 6 KN. Aber zum frühen Morgen hin schlief er dann wieder ein und der Motor musste den Rest des Weges uns voranbringen. Mit Sonnenaufgang kam aber auch dichter Nebel auf. Die Sicht betrug keine 100 Meter mehr. Vorsichtig mit 2 – 3 KN ins Ungewisse. Delfine begleiteten mich einen langen Weg, als ob sie mir den richtigen Weg zeigen wollten. Der Nebel verzog sich erst gegen 10:00 und langsam erkannte man die ersten Umrisse der Küste und von Nazare. Über Funk in der Marina angemeldet und ich wurde freundlich in eine freie Box eingewunken und man übernahm die Leinen und vertäute das Schiff, perfekt. Die OKA war auch kurz vorher eingelaufen. Einige weitere deutsche Schiffe lagen auch in der Marina. Nach der Anmeldung machten wir einen Stadtbummel. Allerdings schafften wir es nicht mehr in die Oberstadt. Nazare ist ein lebhafter vom Tourismus geprägter Ort. Im Herbst ist dieser Ort bei den Surfern beliebt, da hier sehr hohe Wellen bei Westwind zu erwarten sind. Die höchste soll vor einigen Jahren 30 Meter erreicht haben. Jetzt im Sommer ist Strandleben angesagt mit Sonnenbaden und allem was dazugehört. Am Samstag dann ausgeschlafen und die Wetterdaten abgerufen. Ein weiterer Hafentag wurde verworfen, da der Wind ab Sonntag wieder sehr schwach wehen sollte. Daher legten wir bereits um 12:00 wieder ab. Es sollte auf direktem Weg nach Lissabon gehen.