Ihre Browserversion ist veraltet. Wir empfehlen, Ihren Browser auf die neueste Version zu aktualisieren.

Mallorca I.

Veröffentlicht am 11.05.2019

Geburtstagsfeier

Am Montag ist es wieder sonnig aber fast windstill. Ich will gegen Mittags los, dann könnte ich früh morgens in Andratx sein. Die Wettervorhersage ist sehr gut, ab Nachmittag soll der Wind zunehmen und die ganze Nacht beständig mit 3-4 Bft. wehen. Für den langen Törn ideal, insbesondere da ich dann auch noch mit halben Wind segeln könnte, da der Wind aus südlicher Richtung kommen soll. Die 120 sm könnte ich dann in ca. 26 Std. schaffen. Ich lege bereits um 11:00 ab nachdem ich ausgecheckt habe. Im Hafen setze ich noch das Groß und motore um den Ifach herum Richtung Cabo de la Nao. Dort kommt schon eine Brise auf, so dass ich auch noch die Genua ausrollen und den Motor schon abschalten kann, das fängt ja gut an. Leider dreht er schon nach 1 Std. auf NE also wieder genau daher wo ich hinwill. Kreuzen ist nicht so gut möglich, zum einen bin ich noch zu dicht unter Land, zum anderen liegt Steuerbord ein Verkehrstrennungsgebiet, dass ich nicht beliebig befahren darf. Die Frachter dort haben immer Vorfahrt. So halte ich unter Motor Kurs auf das Ende des Trennungsgebietes. Der Wind drehte dann auch schon auf E und nun lief es prima unter Segel weiter. Ich konnte die Steuerung der Windfahne überlassen und musste nicht immer am Ruder stehen, auch nicht in der Nacht die hereinbrach als ich mich Ibizas Nordseite näherte. Ich musste sogar noch ein Reff ins Groß nehmen und später auch die Genua noch verkleinern. Trotzdem lief ich immer noch 6 – 7 KN. Ein wunderschöner Sonnenuntergang war mir gegönnt. Dann sah ich nur noch steuerbords die Lichter von Ibiza und über mir den klaren Sternenhimmel. Kurz vor dem Canal de Mallorca wurde es plötzlich windstill. Lag das an der Abdeckung von Ibiza? Aber als ich die Insel hinter mir ließ und wieder auf dem offenen Meer war, kam der Wind nun aus SE zurück. Nach Sonnenaufgang konnte man schon die Umrisse von Mallorca erkennen. Der Gebirgszug Tramuntana hat ja auch Gipfel von über  1000 m. Der Wind frischte weiter auf, gerade nachdem ich mich entschieden hatte, dass Reff wieder rauszunehmen und die Wellen wurden höher. So verzögerte sich die Fahrt etwas, aber gegen Mittag konnte ich in die Bucht von Andratx fahren das Groß-Segel bergen und mich bei der Marina anmelden. Der Check-In wurde direkt am Steg vorgenommen. Nach dem Klar Schiff machen, geht’s in den Ort rüber. AndratxAndratxAn der Wasserfront ein Restaurant neben dem anderen. In der zweiten Reihe vereinzelte Restaurants und viele von Deutschen betriebene Läden. Auch zwei kleinere Supermärkte gibt es hier. Abends fiel ich früh total müde in die Koje. Am Mittwoch kamen dann Nele und Christian mit dem Bus aus Palma mittags an. Ich holte sie von der Bushaltestelle ab, die direkt vor dem Eingang der Marina ist. Das Gepäck brachten wir an Bord und gingen dann in den Ort und genossen bei herrlichem Sonnenschein am Hafen Pizza und Rotwein. Noch durch Andratx gebummelt und etwas eingekauft. Abends kochte ich an Bord. Schön Besuch zu haben und im Cockpit gemeinsam zu essen. Obwohl wir eigentlich schon alle müde waren, sind wir doch noch bis Mitternacht wach geblieben um Nele dann zum Geburtstag zu gratulieren. Lange ausschlafen war nicht drin, wir wollten heute ja noch nach Palma und evtl. noch einen Ankerstop in Illetas machen. In der Marina Andratx sind die Duschen nur zwischen 09:00 und 12:00 und nachmittags zwischen 17:00 und 20:00 geöffnet. Man bekommt für jeden Tag eine Zugangskarte, die man beim Betreten abgeben muss. Trotzdem schafften wir noch zu frühstücken und konnten um 10:30 ablegen. Der Wind kam schwach von achtern und wir schaukelten uns langsam an der Küste bis zum Punta de Cala Figuera, dem Eingang zur Bucht von Palma. In der Bucht frischte der Wind ordentlich auf und endlich konnten wir richtig segeln. Den beiden machte es auch viel Spaß. Auf den Ankerstop mussten wir verzichten, da es nun doch später geworden war und ich gern vor 18:00 noch im Club de Mar ankommen wollte wo ich bereits einen Liegeplatz vorbestellt hatte. Die gesamte Wasserfront von Palma ist ein einziger riesiger Yachthafen, so scheint es jedenfalls. Es waren auch noch Regatten und Kreuzfahrer liefen aus. So schlängelten wir uns auf die Einfahrt des Club de Mar zu. Leider gibt es davon 3. Trotz Funkanruf sah ich keinen Marinero. Wir tasteten uns vorsichtig zu den verschiedenen Reihen. Nun sahen wir am Ende des langen Steges doch einen Marinero der uns zuwinkte. Das Anlegemanöver gestaltete sich durch den starken Wind und die hereinlaufenden Wellen etwas schwieriger. Hier lagen wir nun also in der Nähe der größten Luxusyachten mit unserer kleinen 10m Segelyacht. Die Einrichtung ist top gepflegt. Der Check-In verlief auch schnell und nun konnten wir nach Porto Pi laufen, wo Nele gern ihren Geburtstag in einer Tapas Bar feiern wollte. Natürlich mussten wir auch noch einmal durch den im Einkaufszentrum befindlichen Supermarkt Carefour laufen, der es Nele so angetan hatte. Die Auswahl ist wirklich riesig. Es wurde ein sehr netter Abend. Heute wurde es nicht so spät an Bord. Aber alle fanden, es war ein wunderschöner Tag und Neles Vorhersage letztes Jahr, ihren 30. Geburtstag würde sie auf Mallorca feiern, erfüllte sich nun tatsächlich. Freitag ging es dann nach einem ausgiebigen Frühstück zunächst zu meinem ehemaligen Arbeitgeber, der hier ein Büro hat, wo ich auch öfter zu Besuch war. Großes Hallo. Dann bummelten wir bei Traumwetter den Paseo Maritimo entlang in die Innenstadt, genossen ein Eis. An der Kathedrale vorbei gingen wir zum Stadtstrand. Kathedrale in PalmaKathedrale in PalmaHier gab es zur Erfrischung noch eine Sangria in lauschiger Umgebung. Stadtstrand von PalmaStadtstrand von PalmaChristian war noch nie auf Mallorca, Nele aber schon häufig und so übernahm sie die Stadtführung. Auf einer schönen Plaza luden die beiden mich zum Abendessen ein. Das Essen war gut, aber der Service und die Preise gaben dann doch noch Anlass zur Unzufriedenheit. Wir lassen uns die gute Laune nicht verderben und gehen zurück nach Porto Pi, wo die beiden noch im Einkaufszentrum shoppen wollen (waren auch erfolgreich). Ich ging aber schon an Bord. Ich kenne meine Tochter und weiß, dass solche Streifzüge lange dauern können und die Läden haben hier bis 22:00 geöffnet. Samstag war wieder ein traumhafter Sommertag und wir fuhren mit dem Bus nach Illetas, wo es schöne Badebuchten gibt. Diese Idee hatten auch hunderte anderer (insbesondere Spanier) es ist ja Wochenende. IlletasIlletasAber wir fanden noch einen Platz für unsere Handtücher und genossen das schöne Wetter und das türkisblaue klare Wasser. Die Zeit verging wie im Fluge und der Flieger nach Hamburg, würde nicht auf sie warten. So machten wir uns zeitig auf den Rückweg, holten das Gepäck vom Schiff und um 17:00 hieß es dann Abschied nehmen.  Es waren 4 wunderschöne Tage mit den beiden. Mal wieder ganz anderes, als die Wochen vorher. Für mich geht es nun zurück nach Ibiza, wo ich ja eigentlich meine Balearen-Rundreise beginnen wollte. Aber für solche Gelegenheit bin ich natürlich gern bereit meine Pläne zu ändern. Mich drängt ja niemand. (Nur das Wetter und die herannahende Hochsaison mit ihren unverschämten Preisen in den Marinas). Mich freute es auch, dass es Christian so viel Freude machte und er an Bord völlig entspannen konnte. Er war vorher noch nie segeln auf einer Fahrtenyacht.