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FORMENTERA

Veröffentlicht am 19.05.2019

Klein aber fein

Heute Morgen komme ich mit den Zugangschip weder zu den Duschen noch zurück auf den Steg. Der Marinero öffnet mir manuell und öffnet auch schon etwas früher als gewöhnlich die Schiebetüren zu den Stegen. Es ist wieder ein schöner warmer Tag, ich würde gern nach Formentera, die kleinste Insel der Balearen heute rüber, da ab abends und für Morgen wieder Starkwinde angesagt sind bis zu 25-30 KN. Da möchte ich aber nicht in bei den karibischen Stränden ankern sondern lieber in dem einzigen Hafen von Formentera sicher 2 Tage verbringen. Ich frage online nach einem Liegeplatz.  Schnell noch eine GAZ-Flasche in der Ferreteria getauscht. Bis um 12:00 bräuchte ich die Entscheidung, da ansonsten Eulalia wieder einen zusätzlichen Tag berechnen würde. Um 11:30 kommt die Antwort, es gibt einen Liegeplatz für mich. Schnell das Boot fertig gemacht und abgelegt. In der Bucht weht schon ein kräftiger Wind. Segel hoch und ab nach Formentera. Es sind nur ein paar Meilen, aber man hat nur eine kleine Durchfahrt zwischen Ibiza und Formentera (Feu de Formentera), um auf die Seite mit dem Hafen zu kommen. Hier gehen auch alle Schnellfähren durch und das sind nicht wenige. Bereits kurz vor der Durchfahrt hat der Wind schon so stark zugenommen, dass ich eigentlich reffen müsste. Aber durch den starken Schiffsverkehr traue ich mich nicht für einige Minuten mich manövrierunfähig ins Fahrwasser zu legen. Also immer wieder gegen die Luvgierigkeit gesteuert und mit 6 KN Fahrt durch die Enge. Auch danach ist das Wasser noch recht kabbelig, aber ich habe Platz um nun das Reff einzulegen. So komme ich auch noch schnell voran zur Marina La Savina. Ich bekomme einen geschützten Platz. Im kleinen Hafen ist starker Fährverkehr, eine Fähre nach der anderen kommt rein oder fährt raus. Fährhafen La SavinaFährhafen La SavinaIm Sommer sollen es über 100 am Tag sein. Aber der Schwell am Liegeplatz ist erträglich. Die Marina ist gerade in neue Hände gekommen. Die Konzessionen werden hier auf den Balearen immer nur für einige Jahre gegeben und dann können sich wieder neue Investoren bewerben. Marina Nueva FormenteraMarina Nueva FormenteraNeben mir liegt auch eine deutsche Yacht, die Eigner wollen den umgekehrten Weg nach Holland jetzt nehmen. Sie haben dafür ein halbes Jahr Auszeit genommen. Ich mache noch einen kleinen Rundgang durch den Ort (eine Straße und die Hafenpromenade). Am nächsten Tag fegt tatsächlich der Sturm kräftig über die Insel. Das Meer ist auf der Westseite ganz schön aufgewühlt, selbst eine Fähre hat Schwierigkeiten, gegen die Wellen aus der Hafeneinfahrt zu kommen.

 

 

 

 

Nachmittags legt sich der Wind ein wenig. Ich miete mir ein Fahrrad bei einem der zahlreichen Verleiher, die rund um den Hafen ihre Läden haben. Nun konnte ich mir den Nordteil der Insel mit den wunderschönen Stränden und Dünen in Ruhe anschauen.

Ist es auf der einen Seite von den Wellen zu unruhig, ankert man eben auf der anderen Seite. Es gibt hier auch einige Salinenfelder an denen man vorbeikommt, wenn man auf der Straße Richtung Pujols, einem Ferienort auf der Ostküste, fährt. Nach 3 Stunden gebe ich das Rad wieder ab. Morgen geht es dann mit dem Schiff um die Südküste. Der Tag beginnt leicht bedeckt und Windstill. Ich setze trotzdem schon mal das Groß und motore die Westküste runter zur Cala Sahona. Hier gibt es auch wieder glasklares türkises Wasser das eigentlich zum Baden einlädt, aber mir ist das Wasser mit 19 Grad noch zu kalt.

 

Am Strand tummeln sich aber einige Badegäste. Cala SahonaCala SahonaMehrere Yachten liegen hier vor Anker. Für mich geht es weiter um Punta Rasa. Es kommt ein wenig Wind auf und ich rolle die Genua aus. Gemächlich zuckeln wir nun an der südlichen Steilküste entlang. Keine Strände, keine Bebauung. Am Cabo Barbaria auf Nordkurs gegangen und nun hoch am Wind die leicht bebaute mit flacher Küste Ensenada Migjon durchquert zum Punta Grava. Hier steigt das Land wieder stark an. Dahinter verbirgt sich die Bucht Tramontana wo ich windgeschützt die Nacht vor Anker gehe.

Abends buche ich noch online eine Boje auf Carbera wo ich übermorgen ankommen möchte. Am nächsten Morgen geht es aber zunächst erst einmal zur Cala Pujols, die auch mit wunderschönen Stränden und klarem Wasser bezaubert. 

Cala PujolsCala Pujols

 

Nach einem kurzen Mittagsstopp starte ich von hier aus mit leichten Ostwinden (anders als vorhergesagt, aber passend) entlang der Nord-Ostküste von Ibiza zurück nach Mallorca, wo ich morgen Vormittag in Cabrera einer Insel vor der Südküste Mallorcas ankommen will. Hier darf man nur an Bojen festmachen und es können nicht mehr als 50 Boote gleichzeitig in die Bucht hinein. Die ganze Insel steht unter Naturschutz, es leben dort nur ein paar Menschen (Ranger). Auch die Ausflugsboote aus Sankt Jordi sind limitiert. Bin gespannt.

Formentera ist wirklich eine wunderschöne Insel mit den langen Sandstränden im Norden und den beeindruckenden Steilküsten im Süden. Für Naturliebhaber die ideale Insel.