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ELBA 05.07. - 15.07.22

Veröffentlicht am 15.07.2022

Es wird heiß

Nun sind morgens schon 30 Grad. Heute geht es nun wirklich nach Elba rüber. Ein leichter Wind weht, aber wie vorhergesagt, ich kann gleich die Segel setzen und hoch am Wind den direkten Kurs nach Elba nehmen. Leider dauerte das Vergnügen nur eine Stunde. Der Wind drehte nach NO. Mein Kurs ging immer mehr Richtung Capraia. Auch eine Wende brachte noch nicht den gewünschten Effekt. Aber irgendwann nahm der Wind wieder zu und drehte sodass ich wieder direkt Elba ansteuerte. Das Spiel wiederholte sich noch ein paar Mal. Am Nachmittag passte der Wind wieder, war aber schwächer geworden. Um noch vor Sonnenuntergang anzukommen nahm ich den Motor zur Hilfe. Die Bucht von Fetovaia war sehr voll, ich fand keinen Platz mehr und motorte ein Stück weiter. SecchetoSecchetoVor dem hübschen Ort Seccheto fand ich neben einigen anderen Yachten noch einen guten Ankerplatz. Am nächsten Morgen gab es zunächst das obligatorische Bad im sehr sauberen warmen Wasser. Mein nächster Stopp sollte die Bucht von Marina di Campo sein, nur wenige Meilen entfernt. Marina di CampoMarina di CampoDie Strecke legte ich unter Motor zurück. Die Bucht ist sehr groß und bietet viele Ankerplätze, die auch gut belegt waren. Nach einigem Suchen zwischen all den Booten, fand ich einen Platz kurz vor der Badezone und konnte den Anker auf 9m fallen lassen. Das ist für mich auch schon eigentlich die maximale Tiefe. Die Strände waren auch sehr gut besucht. Viele bunte Sonnenschirmreihen prägten das Bild. Die Stadt war mit dem Dinghy gut zu erreichen, was ich am nächsten Tag auch tat, um meine Vorräte aufzufüllen. Ein vom Tourismus geprägter Ort. Er zählt zu den beliebtesten auf der Insel. Durch das Ankerfeld flitzen ständig Kiter und Surfer. Ich konnte hier auch wegen des sauberen Wassers den Wassermacher laufen lassen und den Tank auffüllen. Die Hitze war auch auf dem Wasser anstrengend, da half nur immer wieder zu baden. Am Abend und in der Nacht fielen starke Böen ein. Mein Anker hielt aber gut. Promenade von Marina di CampoPromenade von Marina di CampoAm dritten Tag wechselte ich -wieder unter Motor- in die nächste Bucht Lacana, wo ich dicht vor dem Strand auf 7m ankern konnte. Morgens tönte vom Strand wunderschöne Klaviermusik (live). Ein großer Campingplatz liegt am Berghang. Ich paddelte zum Strand und gönnte mir an der Strandbar ein Bier. Auch ein Bäcker mit herrlichem frischem Brot befindet sich hinter der Bar / Restaurant.  Bucht von LacanaBucht von LacanaAm 09.07 wechselte ich weiter in die Bucht von Stella und fand vor dem kleinem Ort Norsi am Capo Pino auf 5 m einen ruhigen Ankerplatz. Ankerplatz bei Norsi Ankerplatz bei Norsi Als der Wind aber auf Süd drehte, was natürlich nicht vorhergesagt war, stand Schwell in der Bucht. Aber es hielt sich in Grenzen und ich konnte gut durchschlafen. Von hier aus ging es am nächsten Tag auf die Nordseite von Elba. Mit leichten Winden konnte ich westwärts segeln bis zum Kap Fetovaia mit einigen Kreuzschlägen. Dann blieb es für eine Weile windstill und der Motor musste helfen bis ich an die Nordwestspitze kam. Die Küste ist wunderschön, nur wenige kleine Dörfer, die Berge grün und fallen direkt ins Meer. Die Schönheit wurde bei dem strahlend blauen Himmel besonders betont. Marina MarcianaMarina MarcianaAuf der Nordseite ging es nur unter Groß gemütlich weiter. Vor dem Hafen von Marciana war leider kein Ankerplatz mehr frei, so segelte ich bis Procchio weiter. Trotz des starken Tourismus nun im Juli sehr ruhig. Ankerplatz ProcchioAnkerplatz ProcchioIch buchte für den nächsten Tag eine Ankerboje in der Marina Marciana, wo ich mittags ankam. Man half mir sehr gut mit der Vor- und Achterleine an den Bojen festzumachen. Marina MarcianaMarina MarcianaZum Steg konnte ich mit dem Dinghy paddeln. Die Stadt bietet, insbesondere am Strand und vor dem Hafen, viele Restaurants, Bars, Eisdielen. Hier gibt es auch einen richtigen Supermarkt. Er ist fußläufig zu erreichen. Der Bojenbetreiber hat kein eigenes Büro. An einem Klapptisch unter einem Sonnenschirm werden die „Formalitäten“ erledigt. Man sollte aber etwas Zeit mitbringen, nicht immer sind die Mitarbeiter vor Ort. Eine Pizza bei „Beppe“ mit Blick auf mein Boot krönte den Abschluss des Tages. Nach Portoferraio wollte ich nicht reinsegeln, jetzt in der Hochsaison bekommt man kaum ein Liegeplatz und wenn, dann zu unverschämten Preise. MarcianaMarcianaIch hatte die Stadt schon vor einigen Jahren bei einem Segeltörn kennengelernt. Ab hier herrscht ein reger Fährbetrieb. Ich blieb in einigem Abstand und konnte auch mit leicht wechselnden Winden die Nordküste ostwärts segeln. Irgendwann musste ich aber nach Süden wechseln und damit den Kurs der Fährschiffe queren. Das gelang mir auch ganz gut, bis auf einmal zwei Fährschiffe von Osten auf mich zukamen und eins achtern aufkam. CavoCavoDass ich als Segler Vorfahrt hatte, interessierte die von vorne kommenden Fährschiffe aber nicht. Sie hielten strikt ihren Kurs ein. Den Motor hatte ich schon vorher vorsichtshalber angeworfen. Mir half nur ein abrupter Kurswechsel um eine Kollision zu vermeiden, die Segel schlugen und ich fuhr nun ziemlich dicht zwischen zwei hohen Rümpfen durch. Der Schwell brachte danach mein Boot zum Tanzen. Dann konnte ich weiter nach Cavo fahren. Auch hier muss man auf den Fährverkehr achten. Die Stadt hat einen kleinen Pier, an dem die Schnellfähre und die Autofähre alle halbe Stunde an- und ablegen. Der Ankergrund vor dem Strand ist mit Seegras bewachsen. Der Anker hatte sich aber trotzdem gut eingegraben. Durch den Schwell der Fähren tagsüber ist hier kein ruhiges Liegen. Früh lichtete ich den Anker und versuchte unter Segeln nach Porto Azzuro zu kommen. Das war aber leider nicht möglich, da der Wind total einschlief. An der Ostküste sieht man noch die Ruinen der ehemaligen Erzminen.Ruinen EisenerzmineRuinen EisenerzmineDie empfohlene Bucht von Barbarossa kurz vor Porto Azzuro erwies sich für mich als ungeeignet, da anders als bei Navily beschrieben, die Badezone bis zur 15m Linie erweitert war und somit für mich das Ankern unmöglich machte.Forte Longone Porto AzzuroForte Longone Porto Azzuro Auf der anderen Seite der Bucht gibt es auch mehrere Buchten südlich vom Capo Focardo. Ich fand einen schönen Platz auf 7m, nicht weit weg vom Strand, wo man auch seinen Müll entsorgen kann. Um meinen Wassermacher laufen zu lassen, verließ ich am nächsten Tag kurzfristig meinen Ankerplatz, um meine Nachbarn nicht zu verärgern (der Motor ist sehr laut) und fuhr hundert Meter weiter raus. Danach konnte ich wieder auf meinem alten Platz zurück. Ankerplatz Bucht Porto AzzuroAnkerplatz Bucht Porto AzzuroDie Tage vor Anker verbringe ich meistens mit relaxen, baden und lesen. Für alles andere ist es zu warm. Unter Deck läuft mir sofort das Wasser von der Haut. Von hier aus soll es am nächsten Tag zur anderen großen toskanischen Insel Giglio gehen.

Elba ist eine wunderschöne Insel mit herrlichen Buchten, türkisblauem Wasser zum Ankern und baden. Auch in der Hochsaison findet man fast immer einen Platz, insbesondere wenn man schon mittags auf die Suche geht. Die Entfernungen zwischen den einzelnen Buchten sind sehr kurz.