Ihre Browserversion ist veraltet. Wir empfehlen, Ihren Browser auf die neueste Version zu aktualisieren.

Benalmadena

Veröffentlicht am 22.03.2019

Wellenreiten

 Der Wetterbericht ist auch am nächsten Morgen nicht viel besser geworden. Wind 4-6 Bft aus Ost.

Die geplante kurze Route entfällt, wir müssen zwei lange Schläge machen um hoch am Wind bis zum Cabo Pinto unter Segeln zu kommen um dann den nördlicheren Kurs Richtung Malaga einzuschlagen. Bei anhaltendem Ostwind könnten wir dann mit fast halben Wind gut Fahrt machen. Doch als wir gegen 10:00 den Hafen verlassen, erwartet uns eine unerwartet hohe Welle, so dass sich die ANTARES immer wieder feststampft hoch am Wind. Die Genua fällt dabei immer ein. Weiter abfallen wollen wir aber auch nicht. Weiter draußen soll der Wind laut Vorhersage bis 7 Bft erreichen.

So fahren wir den "kurzen" Weg unter Motor durch die aufgewühlte See. Es ist ein ständiges auf- und ab, auch mit 2000 Umdrehungen kommen wir nur mit max. 3 KN voran. Auf der 40 m Linie befinden sich zudem viele Fischernetze, denen wir ständig ausweichen müssen. Gegen Mittag haben wir das Kap erreicht. Die Welle bleibt so hoch, leider kommt der Wind auch nach der Kursänderung weiterhin direkt von vorn und die Welle quer. Er wird wohl durch die Bergkette abgelenkt. Bei solchen Bedingungen bin ich immer wieder stolz auf mein Boot, wie stabil es durch die Wellen kommt und auch der Motor schafft immer noch die rauhen Bedingungen ohne Aussetzer. Es gibt mir wirklich ein Gefühl der Sicherheit. Ich entschließe mich auch nun Benalmadena anzulaufen und nicht Malaga. Laut Handbuch gibt es dort nur wenige Gastliegeplätze und bei der Welle und dem Wind liegt man dort bestimmt sehr unruhig. Benalmadena ist eine große Marina mit viel Platz und geschützten Plätzen. Erst kurz vor dem Hafen wird die Welle etwas ruhiger und wir fahren vorsichtig um das direkt vor der Einfahrt liegende Flach herum zum Anmeldesteg. Wir bekommen einen schönen Platz direkt am Rand der Shopping und Gastro Meile zugewiesen. Zu dieser Jahreszeit hält sich der Trubel in der riesigen Ferienanlage aber in Grenzen. Von hier aus gibt es gute Verbindungen nach Malaga mit Bus oder Bahn. Einkaufsmöglichkeiten sind direkt in der Marina und im Ort. 

Am Donnerstag erkunden wir den Weg zum Bahnhof, von wo aus man direkt zum Flughafen fahren kann. Wir nutzen die Gelegenheit und fahren gleich nach Malaga. Eine schöne renovierte Altstadt. Die größten Sehenswürdigkeiten sind die Kathedrale (16. – 18. Jh.) und die Alcazaba mit dem darüber liegendem Resten des Schloss Gibralfaro (maurischen Ursprungs). Wir schlendern durch die engen Gassen und genießen das Flair mit den vielen Bars und kleinen Geschäften. Die gemütlichen Tapas-Bars laden zum Verweilen ein. Gegen Abend machen wir uns wieder auf den Heimweg.

Am Freitag ist dann Abflugtag. Karl-Heinz Zeit an Bord endet hier und ich fliege auch für ein paar Tage nach Hamburg um an unserem besonderen Klassentreffen teilzunehmen (50 Jahre Realschulabschluss). Da Karl-Heinz mit seiner Reisetasche und der Rippenprellung nicht den weiten Weg zum Bahnhof gehen kann, nehmen wir den Bus direkt vom Hafen nach Torremolinos, wo es nur ein paar Schritte zum Bahnhof sind. Am Flughafen sind es vom Bahnhof zur Abflughalle auch nur wenige Meter. Hier beginnt nun das Warten. Wir fliegen Standby, bekommen aber beim Check-In gleich feste Plätze zugewiesen.

Mal sehen ob nach meiner Rückkehr die Starkwindtage mit den hohen Wellen vorbei sind und ich weiter die Costa Sol hoch segeln kann.