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Almerimar

Veröffentlicht am 12.04.2019

Schneebedeckte Berge und blaues Meer

ch bin extra früh aufgestanden um pünktlich loszukommen, damit ich die lange Strecke nach Almerimar auch im Tageslicht schaffe. Alternativ könnte ich auch 9 M vorher Adra anlaufen. Das Büro macht aber erst um 09:00 auf. Ein kleiner Bummel durch die Marina und noch ein Brot gekauft, dann konnte ich mich abmelden. Laut Wetterbericht waren leichte Winde angesagt, mit Boen bis zu Bft. 4. Das Wetterrouting sagte eine Fahrtzeit von 10,5 Std. voraus. Das Wasser war noch spiegelglatt und so lief ich erst einmal nur mit Motor aus der kleinen Bucht. Etwas weiter draußen kräuselte sich das Wasser, aber dort angekommen, war das nicht genug um vorwärts zu kommen. Trotzdem das Groß hoch, die Hoffnung stirbt zuletzt. Aber die Fahrtgeschwindigkeit entsprach immer dem Fahrtwind, also Null Wind. Jede kleine Welle ließ das Groß schlagen, so holte ich es lieber nach 1,5 Std. wieder ein. Der Autopilot half die Strecke nicht nur am Ruder stehen zu müssen. So konnte ich auch mir die vorbeiziehenden Landstriche in Ruhe anschauen. Die Sierra Nevada leuchte ab und an mit ihren schneebedeckten Kuppen über die an der Küste verlaufenden Berge. Dieser Abschnitt zählt zu den größten Gemüse- und Obstanbaugebieten. Dadurch dass hier das ganze Jahr die Sonne scheint, wurden überall riesige Flächen mit Treibhäusern bebaut oder Felder mit Plastikplanen überspannt. Auf Google Earth kann man gut die Ausmaße erkennen. Aber auch von See glitzerte die ganze Küste gräulich. Die Felder gehen in Terrassen bis in die kahlen Bergwände. Es gibt hier aber eben auch keine Hochhausbebauung wie in anderen Abschnitten. Die Strände sind auch nicht so zahlreich.

Die andalusische Sonne ließ mich im Cockpit schwitzen, mein Thermometer zeigte bis zu 40 Grad an. Es fehlte auch der Wind zur Abkühlung. Jammern auf hohen Niveau. Nein, ich finde das Klima hier prima, das ganze Jahr über Segeln bzw. draußen sein zu können, genieße ich wirklich. Noch eine Abwechslung erfreute mich, ein Delfinschwarm (ca. 15 Tiere) kreuzte meinen Kurs. Die ersten, die ich im Mittelmeer gesehen habe. Heute hatten sie aber keine Lust zum Spielen, sondern tauchten nur schnell unter meinem Kiel durch. In der Nähe zogen 3 Trawler durchs Wasser, das war wohl interessanter, da fallen bestimmt ein paar Fische für Sie ab. Ich bin jedesmal wieder beeindruckt, mit welcher Eleganz und Geschwindigkeit die Tiere durchs Wasser jagen.

Kurz vorm Ziel (ich hatte mich nun für Almerimar entschieden, da ich unter Motor beständige 5 KN fahren konnte) merkte ich, dass ich mir den Kurs beim Abstecken des Wegepunktes nicht genau genug angesehen hatte. Eigentlich sollte ich nur noch eine halbe Meile von der Hafeneinfahrt entfernt sein, aber eine Landzunge lag vor mir. Das ist nicht die HafeneinfahrtDas ist nicht die HafeneinfahrtNun noch einen kleinen Umweg, dann aber sah ich die Hafeneinfahrt und konnte mich über Funk anmelden. Diesmal bekam ich sogar sofort Antwort. Auch hier ein freundlicher Empfang. Wieder mit ein paar Brocken Deutsch, hatte sie in der Schule gelernt. Ein Marinero half in üblicherweise beim Anlegen.

Die Marina, die mit einem Ferienzentrum gekoppelt ist, machte einen schon etwas verfallenen Eindruck, ein groß Teil der Läden steht leer, auch die Ferienwohnungen waren kaum belegt, dafür war hier mal wieder sehr internationales Segler-Publikum. Sehr viele Schweden, aber auch Deutsche, Holländer, Engländer. Der Hafen ist sehr beliebt zum Überwintern, da hier auch eine gute Werft angeschlossen ist. Glücklicherweise gibt es aber noch genug geöffnete Restaurants und Bars. Hier kann man noch mit den Heckleinen am Barhocker festmachen. So ließ ich den Tag bei einem leckeren Fischgericht und ein paar Bier ausklingen.