Falmouth
Falmouth
23.07.2018
Von Plymouth war es nur eine Tagestour bis nach Falmouth, unserem Absprunghafen über die Biscaya. Morgens früh, die Sonne war noch nicht aufgegangen, abgelegt und oh Wunder, gleich unter Segeln aus dem Hafen raus. Das Glück hatten wir noch nie. Und so blieb es auch den ganzen Tag. Der Motor konnte sich heute erholen. Nach Sonnenaufgang sah man dann schon unser Ziel, was aber immer noch über 30 m entfernt war am Horizont. Schon immer wieder verwunderlich, man sieht sein Ziel und es braucht doch den ganzen Tag um dort hinzukommen. Manchmal ist man zu Fuß schneller ;-). Aber man lernt auch seine Ungeduld abzulegen. Das Leben läuft auf See eben langsamer und man kommt trotzdem an. Heute oder Morgen fängt an nicht mehr so wichtig zu sein. Die Gelassenheit möchte ich gern noch weiter erreichen.
Unseren direkten Weg konnten wir nicht lange durchhalten, da der Wind drehte und wir unseren Kurs daher auch ändern mussten. Im nach herein aber gar nicht verkehrt, denn wir wären durch ein Übungsgebiet des Militärs gefahren. Heute war auch gerade eine Schießübung des deutschen Kriegsschiffes AUGSBURG. Den ganzen Vormittag kreisten Hubschrauber und baten die Segler und andere Fahrzeuge sich aus dem Gebiet zu entfernen. Alles im sehr freundlichen Ton. Und alle halbe Stunde gab es eine Vorwarnung über VHF. Unsere Kurs führte uns nun genau außen herum und am Ende konnten wir dann dank wieder drehenden Winden den Kurs auf Falmouth steuern. Seit Dartmouth besuchten uns immer wieder Delfine um unter uns hindurchzutauchen oder längseits mitzuschwimmen und zu springen. Immer wieder ein tolles Bild von diesen hübschen intelligenten Tieren. Ein Fotoapparat war natürlich nie gerade griffbereit. (Nachteil beim Einhandsegeln)
Am frühen Nachmittag liefen wir dann in die Bucht ein, die wirklich voll von Yachten ist, die an Bojen schwojen. Unser Ziel war die Marina am Anfang des Flusses. Hier konnte ich aber nicht rein, da die Wassertiefe nicht reichte. Die OKA blieb sogar stecken und musste vom freundlichen Marina Mitarbeitern wieder freigeschleppt werden. So also wieder zurück zur Pendennis Marina, wo wir noch einen Platz am Steg bekamen. Falmouth ist ein schöner ursprünglicher Ort mit einer langen Einkaufsstraße und vielen Shops und Restaurants / Pubs. Am Freitagabend gingen Peter und ich noch in einen Pub direkt am Hafen. Sehr urig und so wie man sich einen Pub vorstellt. Etwas schmuddelig, laut und das Bier läuft so lange bis das Glas voll ist. Alt und jung, einheimische und Touristen genossen einen geselligen Abend. Hier gab es 14 Sorten vom Fass und alle hatten ein kleines Glas davor stehen, an dem man zumindest die Farbe erkennen konnte. Oben an der Wand standen dann die Prozente und Typ dran. Sehr witzig. Die drei Sorten, die wir probierten schmeckten sehr lecker.Am Samstag dann der obligatorische Stadtbummel. Unsere Yachten mussten noch verlegt werden, da eine Superyacht (GLORIA, Bristol) erwartet wurde, die viel Platz am Steg benötigt. Davor lag schon eine tolle Yacht aus Schweden. Allein die Winschen waren schon beeindruckend.
Abends wollten diesmal auch die Damen mit in den Pub. Sonntag entschied sich dann leider meine Mitseglerin den Törn hier abzubrechen und reiste ab. Die 5 vor uns liegenden Tag nur an Bord ohne jeglichen Komfort waren dann wohl doch nicht so ihr Ding. Also über die Biscaya solo. Muss auch gehen. Wir anderen gönnten uns erst einmal ein echtes englisches Frühstück mit Toast, Spiegeleiern, Bohnen in Tomatensoße, Würstchen, Tomate. Genug Kalorien und Fett für die nächsten Tage 🙂 aber sehr gut.
Der Supermarkt hat auch Sonntags geöffnet und eine sehr gute Auswahl. Alles für die nächsten Tage eingekauft und dann die Planung für die Überfahrt an den Karten vorgenommen. Internet mal wieder am Steg nicht zu empfangen, aber im Marina Büro. Am Montagmorgen wollten wir dann noch zur Tankstelle am Stadthafen um unsere Tanks zu füllen. Petra sah dann zufällig morgens, wie andere Schiffe wieder verwiesen wurde. Eine Nachfrage ergab, der Diesel war alle und das Tankschiff konnte erst bei Hochwasser am Nachmittag einlaufen. Was nun. Reservekannister aus dem Stauraum, Taxi gerufen, zur Tankstelle und wieder zurück. Gegen 12:00 konnten wir dann auch endlich ablegen. Ein sonniger Start stand bevor.