2025

2025

September

Ein Ende mit Schrecken

Die nächsten Tage ist es auch immer wieder stark windig. Eine Weiterfahrt gegen den Wind ist mir zu mühsam. Außerdem habe ich ja noch Zeit genug. Der Ort ist, wie auch bei meinem letzten Besuch vor 4 Jahren, sehr ausgestorben. Kaum Menschen auf den Straßen, Geschäfte geschlossen. Die Restaurants am Hafen nie gut besucht.

Am 05.09. ist de Windvorhersage gut um an Zakynthos vorbei nach Kefalonia zu kommen. Gegen neun Anker auf und unter Motor raus um die Landzunge. Da beginnt auch der Segelwind. Zunächst sieht alles gut aus und ich komme gut voran. Doch der Wind dreht immer mehr auf NW und ich komme nur noch auf die Südspitze von Zakynthos zu, Wende, wieder Richtung Festland. Noch eine Wende, zurück, aber wieder komme ich an der Südspitze nicht vorbei. Ein Kreuzen Richtung NW würde zu lange dauern, um noch bis Sonnenuntergang einen Ankerplatz im Norden zu finden. So ändere ich etwas den Kurs und segele in die Große Bucht auf der Südseite Richtung Kiri. Der Wind ist stärker als vermutet und ein starker Schwell entsteht kurz unterhalb der Küste. Im östlichen Bereich werfe ich den Anker auf 5m Tiefe. Der Schwell ist dort nicht mehr so groß.

Ankerplatz bei Kiri

Eine ruhige Nacht. Nach dem Frühstück am nächsten Morgen geht es wieder Richtung Norden mit Groß und Genua und vielen Kreuzschlägen. Ab Mittag lässt der Wind leider wieder nach und ich komme nur noch unter Motor weiter voran. Erst nördlich von Zakynthos Stadt nimmt der Wind wieder zu, sogar bis zu 17 Kn, aber genau von vorn. In der Enge zwischen Kefalonia und Zakynthos baut sich schnell eine kurze Welle von über 1m auf. Eine sehr unruhige Fahrt nur unter Motor und Groß. Kurz vor meinem Ziel Skala im Windschatten von Kefalonia beruhigt sich die See und ich kann in Ruhe meinen Ankerplatz aussuchen.  Die Nacht wird leider sehr unruhig, da der Schwell irgendwann plötzlich aus SO kam. Einen weiteren Tag bleibe ich noch hier, am Land gibt es einen Supermarkt, wo ich meine Vorräte noch einmal für die Überfahrt nach Sizilien auffüllen kann.

Skala

In der Nähe des Flughafens von Kefalonia gibt es eine kleine Marina, die auch eine Tankstelle haben soll. Dorthin motore ich am nächsten Tag bei spiegelglatter See. Es stellt sich aber heraus, dass es keine Tankstelle gibt, sondern nur die Möglichkeit einen Tankwagen zu bestellen. Das würde aber meinen Zeitplan durcheinanderbringen und ich muss unverrichteter Dinge die Marina wieder verlassen. Zunächst ist es immer noch windstill, obwohl gute Winde angekündigt waren. Ich lade noch einmal die neuesten Wetterdaten herunter und setze Segel. Jetzt geht es westwärts. Nach kurzer Zeit setzt der Wind dann kräftig ein und ich komme mit 6 Kn super voran. Nachts flaut der Wind zwar ab, aber ich komme immerhin unter Segel noch mit etwas über 2 Kn weiter. Die im Morgengrauen einsetzende Flaute in der Mitte zwischen Griechenland und Sizilien war vorhergesagt. Bereits nach vier Stunden unter Motor setzte ein leichter Wind wieder ein, nun leider aus südlicher Richtung. Hoch am Wind schaffe ich noch bis zu 4Kn. Da nun auch die Welle aus SW kommt, wird es eine schaukelige Fahrt durch die Nacht und den nächsten Tag. Leider kann ich den Kurs auf Porto Palo nicht halten und komme immer weiter nördlich an die sizilianische Küste. Irgendwann konnte ich aber dann doch noch Richtung Syrakus steuern. Hier musste ich für kurze Zeit dann unter Motor nach Süden fahren. Bald kam der Wind wieder aus der richtigen Richtung und Porto Palo war unter Segel anzusteuern. Groß und Genua hatte ich gerefft, da der Wind dauerhaft über 12 Kn wehte und ich mit starker Kränkung fuhr. Der Wind nahm weiter zu und ich wollte früh am Morgen die Genua noch weiter reffen. Kaum hatte ich die Schot gelöst, frischte der Wind über 20 Kn auf und ich bekam die Genua so nicht weiter eingerollt. Sie knatterte die ganze Zeit im Wind, auch wieder dicht holen war erst einmal nicht möglich. Ich versuchte unter Motor aus dem Wind zu kommen um ihn mehr achterlich aufs Schiff treffen zu lassen. Aber die Wellen waren zwischenzeitlich schon auf 2m angewachsen und der Motor schaffte die Kursänderung über die Welle nicht. So trieb ich immer wieder in den Wind bis plötzlich die Genua auch noch back stand. Nun war ich völlig manövrierunfähig. Und dann krachte es plötzlich und der Mast brach in der Mitte und schlug nach Steuerbord ins Wasser. Das untere Teil hing über der Reling noch etwas über Deck.

Mastbruch

Damit war die Gefahr, dass er den Rumpf beschädigen konnte geringer soweit ich das im Dunkeln erkennen konnte. Die Segel lagen auch unter Wasser, ein Bergen unmöglich. Nur der Baum lag noch an Deck. So blieb mir nichts anderes übrig als MAYDAY zu funken. Nur konnte ich den Ruf nicht mehr mit dem Hauptsender absetzen, da die Antenne ja mit dem Mast im Wasser lag. Daher mit dem Handfunkgerät versucht. Ich war ca. 30 Meilen vom Land entfernt. Meine Chancen sah ich nicht als besonders groß an. Daher aktivierte ich auch noch meine EPRIP die das Notsignal über Satellit in die Welt trug. Zu meinem Erstaunen, erhielt ich aber doch über Funk eine Antwort. Die Verbindung war natürlich sehr schlecht und ich musste ständig mein Call-Sign und die Position wiederholen. Das ging fast eine Stunde so.

Dann sah ich aber im Morgengrauen schon die Coast Gard angefahren kommen, die mich dank meines Satelliten Signals gefunden hatten. Durch den noch hohen Wellengang war es ihnen nicht so einfach möglich, bei mir längsseits zu kommen. Aber bald hatten sie es geschafft. Über Funk hatten sie mich bereits gebeten, zunächst zu ihnen an Bord zu kommen, um die Situation zu klären und gleichzeitig sollten zwei Crewmitglieder bei mir an Bord gehen. Ein Bergen des Mastes und der Segel wurde als unmöglich angesehen und so wurden alle Wanten, Stage und Seile gekappt um alles im Meer versinken zu lassen. Dann durfte ich wieder an Bord, nachdem ich versichert hatte, dass ich die Fahrt unter Motor fortsetzen konnte. Sie forderten mich auf, direkt nach Syrakus zu fahren. Um acht Uhr starteten wir. Den ganzen Weg begleiteten sie mich. Nachmittags liefen wir dann in die große Bucht ein und ich wurde zum Steg der Werft gebracht, wo ich erst einmal festmachte.

Am Steg der Werft in Syrakus

Die Coast Guard bat mich bis um 16:00 in ihr Büro in der Stadt zu kommen. Der Weg dahin war doch weiter als gedacht und so kam ich erst später an und da war tatsächlich alles geschlossen. Nach der langen Fahrt ging ich dann erst einmal was essen. Am nächsten Morgen besuchte ich dann die Coast Guard in ihrem Büro und wir nahmen das Protokoll auf. Nach zwei Stunden stand dann die Entscheidung, dass ich unter Motor in Tagesetappen bei gutem Wetter bis zu meinem Winterliegeplatz in Licata motoren darf. Nun musste ich noch ein Wetterfenster für die Fahrt abwarten. Freunde hatten angeboten, da sie den gleichen Weg hatten, mich zu begleiten, aber das Wetter lies es nicht zu, dass sie rechtzeitig in Syrakus waren. Ich musste noch ein paar Tage hierbleiben, die FRECHDACHS kam auch nach Syrakus und wir verbrachten einen Abend und einen Tag zusammen in Syrakus.

Sie wollten noch ein paar Tage länger bleiben, ich konnte aber dann am 15.09. bei sehr ruhigem Wetter bis nach Porto Palo fahren und dort ankern.

Ankern vor Porto Palo

Am nächsten Tag war das Wetter immer noch ideal zum Motorboot fahren. Nachmittags erreichte ich Ragusa, hier hatte ich einen Liegeplatz reserviert.

Am Abend kam noch der Sachverständige der Versicherung vorbei und nahm den Schaden auf. Ich versprach ihm, vorsichtig bis nach Licata zu fahren.

Marina Ragusa

Den Tag darauf war der Wind zu stark und ich blieb noch einen Tag. Am 18.09. erreichte ich dann glücklich meinen langjährigen Winterliegeplatz in Licata. Noch waren nicht viele andere Gastlieger hier, aber ein paar Freunde traf ich doch noch. Die nächsten Tage und Wochen liefen immer mehr Boote mit neuen aber auch vielen bekannten Gesichtern ein. Es wird bestimmt wieder ein toller Winter hier werden. Auch wenn natürlich die Frage immer im Raum stehen bleibt, wird meine ANTARES wieder zum Frühjahr einsatzbereit? Alle drücken mir die Daumen.

Freunde kommen in Licata an

August

Ein letzter Abend mit Erika und Thoma. Wir werden uns für längere Zeit nicht wiedersehen. Sie werden den Winter auf Lesbos verbringen und wollen aber zunächst wieder zurück nach Chalkidiki, Es ist immer noch sehr windig. Auch am nächsten Morgen noch. Nachmittags soll es sich beruhigen und dann will ich mich auf den Weg nach Skyros machen. Um halb sechs Anker auf und im Hafen noch das Groß gesetzt. Bei der Ausfahrt kommt mir noch eine Fähre entgegen. Wir kommen aber trotz Warnsignalen gut aneinander vorbei. Schon schnell kann ich den Motor ausschalten und komme unter Vollzeug mit 6,5 Kn gut voran. Aber wie so oft, lässt der Wind bald nach, es geht aber noch mit 4 – 4,5 Kn auf Kurs 220 Grad in die richtige Richtung. Gegen Mitternacht muss ich für eine Stunde den Motor leider wieder anwerfen. Mit ein paar Wenden und dann achterlichen Winden komme ich am Morgen an der Nordspitze von Skyros an. Unter Landabdeckung kann ich das Groß bergen und motore nun die Küste entlang auf der Suche nach einem guten Ankerplatz. Davon gibt es aber gar nicht so viele wie ich dachte. Entweder steiniger Untergrund oder zu tief für mich.

Am Ende fahre ich dann durch das Nadelöhr direkt nach Skyros Stadt, in der Hoffnung, dort einen Platz in der Marina zu bekommen. Tanken will ich aber auf jeden Fall dort. Am Funk bekomme ich keine Antwort, aber als ich an der Tankstelle ankomme, erwartet mich der Hafenmeister. Boje oder Liegeplatz? Er bietet mir einen Liegeplatz gleich neben der Tankstelle an. Erst einmal Tank voll und dann zum Liegeplatz. Gute Hilfe beim Anlegen. Es ist kleiner gemütlicher Hafen mit einfacher aber guten Sanitäranlage. Mehre Lokale umsäumen das Hafenbecken.

Zweimal am Tag kommt eine Fähre. Ich bleibe zwei Tage. Es gibt hier auch eine Waschmaschine wo ich auch am nächsten Tag meine Wäsche wasche. Es ist sehr windig. Ich genieße die Hafenatmosphäre und gehe ins Cafe und zum Essen abends ins Restaurant. Nachts bleibt die Fähre im Hafen vor der Tankstelle liegen. Um acht legt sie ab. Vorher kann ich auch nicht auslaufen.

Da starker Nordwind herrscht, bitte ich den Hafenmeister mir beim Ablegen zu helfen und mich etwas rauszuziehen, da ich sonst gegen andere Boote getrieben werden könnte. Die sind dann allerdings dann doch schon weg, als der Hafenmeister eintrifft. Der Wind ist so stark, dass er sogar meinen Sonnenhut unter der Sprayhood herausgeweht hat. Mist, hatte ich doch gerade erst letztes Jahr gekauft. Dann eben Kappe auf und los. Bis zu den kleinen Inseln vor der Stadt motort und dann unter Segel Richtung Euböa. Wieder gute Fahrt mit bis zu 6,5 Kn nur mit der Genua. Auch heute schwächt sich der Wind nach zwei Stunden ab, um dann gegen Mittag sogar auf Ost zu drehen. Gegen die hohen Wellen kam ich nicht mehr voran und der Motor musste für kurze Zeit unterstützen. Dann drehte der Wind wieder auf Nord bis NW zurück. Wind wieder ganz von achtern, so musste ich ab und an shiften. Gegen Abend als ich die Enge zwischen Euböa und Andros erreiche, frischt der Wind weiter auf, dreht aber etwas und ich erspare mir Segelkorrekturen. Die Welle ist etwas unangenehm und es herrscht starker Schiffsverkehr. Bei Sonnenuntergang passiere ich die schmalste Stelle und nun wird es auch ruhiger. Gegen Mitternacht ziehe ich das Groß hoch um noch voranzukommen. Das stellte sich aber schon eine Stunde später als Fehler heraus, da der Wind schlagartig auf 25 Kn anschwoll und ich das Boot kaum auf Kurs halten konnte.  Eigentlich fuhr ich auf der falschen Seite zwischen den Inseln. Erst mit Morgengrauen lies der Wind nach und ich konnte direkt Kurs auf Hydra nehmen. Doch der Wellengang war noch heftig und der Wind blies mit 16 Kn. Plötzlich wurde das Boot von einer Welle stark zur BB-Seite geworfen und gleich danach zurück auf Stb. Dabei knallte auch das Groß unkontrolliert auf die andere Seite und riss die Großschot aus der Halterung vom Traveller. Nun stand der Baum dicht an den Wanten und ich versuchte ihn mit zusätzlichen Leinen wieder Mittschiffs zu bekommen. Es dauerte eine ganze Weile bis mir dies bei ständig stark schwankendem Boot endlich gelang und auch das Großsegel bergen konnte. Nur mit Genua kam ich langsam voran. Gegen Mittag schlief der Wind dann ein und ich musste die ganze Strecke bis Porto Heli vier Stunden motoren. Heute ist es hier viel voller als vor einem Monat. Aber ich finde noch einen guten Ankerplatz und komme nach 34 Stunden am Ruder endlich zur Ruhe.

Abendstimmung in Porto Heli

Am nächsten Morgen repariere ich die Halterung an dem Traveller. Nun steht der Baum wieder richtig. Segel aufgetucht. Dabei sehe ich einen Riss am Segel. Wurde ja auch wirklich letzte Nacht hart beansprucht. Steffen gibt mir eine Adresse eines Segelmachers. Wir machen einen Termin für Montag. Auch heute ist es selbst hier in der eigentlich gut geschützten Bucht sehr windig mit Schwell. So bleibe ich den ganzen Tag an Bord. Der nächste Tag bringt immer noch viel Wind mit sich, aber der Schwell ist nicht mehr so stark. Ich paddel an Land und gehe im Supermarkt einkaufen. Am Sonntag ist endlich ruhiger und ich kann das Groß abschlagen und im Segelsack verstauen. So kann ich es am nächsten Tag dann zur Segelmacherin bringen. Bereits am Mittag konnte ich es wieder abholen. Ich bleibe noch zwei Tage in dieser schönen Bucht. Dann geht es unter Segel weiter nach Kalida, wo ich am frühen Nachmittag ankomme. Viel Platz zum Ankern.

Ankerbucht Kalida

Abends könne ich mir mal wieder ein Essen im Restaurant. Eigentlich will ich am nächsten Tag noch bis ganz in den Norden des saronischen Golfes. Aber der Wind lässt es nicht zu und ich segle zurück Richtung Festland. Gegen drei dreht der Wind schlagartig um 180 Grad und kommt nun direkt von Vorn. Ein Reffen des Groß ist mir nicht mehr möglich. Schnell hat sich eine kabbelige See aufgebaut. Ich steuere eine gegen den Südwind geschützte Bucht an. Es ist hier auch sofort ruhig, aber der Anker hält nicht auf dem Grund. Auch an einer anderen Stelle nicht. So entschließe ich mich wieder rauszufahren und die Nacht durchzusegeln bis Monemvasia. Bei Sonnenaufgang erreichte ich die kleine Insel.

Ankern vor der Marina Monemvasia

Im Hafen war kein Platz um längsseits zu gehen. So ankerte ich vor der Einfahrt und blieb hier den ganzen Tag. Am nächsten Morgen sehe ich, wie ein Schiff die Marina verlässt, dass gestern dort noch längsseits gelegen hatte. Sofort Anker auf und reingefahren. Tatsächlich, der Platz ist frei. Der Nachbar hilft beim Festmachen. Super. In der Stadt kaufe ich mir einen neuen Sonnenhut und nachmittags gehe ich zum Strand zum Baden und Duschen. Abends wieder bei Matteo gegessen. Noch einen Tag geblieben. Ich muss dringend den Wassermacher anwerfen und so fahre ich am nächsten Morgen um die Insel herum, dort liege ich ruhiger und das Wasser ist sauber. Um halb zwölf Anker auf und Segel gesetzt. Zunächst wieder schöne Fahrt, aber bereits nach einer Stunde nur noch schwacher Wind und ich komme nur noch mit 1-2 Kn voran. In die Bucht von Velanidia gefahren und dort in absoluter Ruhe und ganz allein im klaren Wasser geankert. Natürlich gleich gebadet.

Früh morgens Anker auf. Heute geht es nach Kythira in die Bucht von A. Nikolaos. Der Wind kommt leider erst nach zwei Stunden auf. So gefahrlos am Kap Malea vorbei und den Anker um halb vier fallen lassen. Schönes klares Wasser. Hier muss ich ein paar Tage bleiben, da mit starken Nordwest Winden zu rechnen ist. Die verhindern auch, dass ich an Land paddeln kann.

in der Bucht A.Nikolaos

So relaxe ich an Bord, lese viel. Am 24.08. geht es dann früh weiter nach Süden. Ich will versuchen in Kapsali einen Ankerplatz zu bekommen. Bis dahin eine gemütliche Segeltour. Ich finde aber keinen Platz, die Badezone ist bis zur 8m Grenze erweitert worden.

Kapsali

Wieder raus. Nachdem ich um die Landzunge rum bin, erwartet mich ein ganz anderes Wetter. Starker Wind aus Nord und hohe Wellen. Nur unter Segel ist ein Vorankommen nicht möglich. Motor zur Hilfe genommen und bis Elefanisios in die südliche Bucht gefahren. Hier auf 3 m im klaren Wasser geankert. Bucht ist recht voll. Voller Schrecken bemerke ich, dass ich meine Windfahne verloren habe. Wie soll ich nun die lange Strecke nach Sizilien schaffen.

Elafanisios

Einen Tag später geht es um halb elf weiter Richtung Porto Kayo. Zunächst ist der Wind ideal und ein wunderschöner Segeltag erwartet mich. Am Nachmittag dreht der Wind immer wieder und ich muss viel kreuzen um das Kap bei Porto Kayo zu erreichen. Dadurch bin ich erst gegen zehn Uhr nachts am Kap vorbei und will Kurs Richtung Koroni aufnehmen. Eine unangenehme Welle verhindert aber das ich gut vorankomme. Der Wind schläft bald ganz ein und nun muss ich bis Koroni neun Stunden motoren, wo ich um elf endlich den Anker fallen lassen kann. Erstmal frühstücken und dann entspannen.

Koroni

Abends könne ich mir ein Restaurantbesuch. Weiter geht es am nächsten Tag nach Kalamata, wo ich einen Platz reserviert habe. Nur mit Genua segele ich ab Mittag. Ich schalte den Pinnenpilot an und der hält tatsächlich super den Kurs. Gut zu wissen.

Kurz vor Ankunft frischt der typische starke Nachmittagswind auf und ich kämpfe mich bei starkem Wellengang durch die enge Einfahrt, werde aber gleich gut in Empfang genommen und liege sofort sicher am Steg. Es bleibt noch gut Zeit um bei Lidl einkaufen zu gehen. Vor dem Abendessen endlich mal wieder duschen. Gleich am nächsten Morgen Wäsche gewaschen. Ich bestelle Tankwagen, der auch eine viertel Stunde später am Steg ist. Leider berechnet er ca. zehn Liter zu viel. Bummel zum Stadthafen, eigentlich will ich mich dort mit einem Segler aus Licata treffen, finde aber sein Boot nicht. Mit meinem Stegnachbarn gehe ich ein Bier trinken. Er kommt im Winter auch nach Licata. Zufälle gibt’s.

Am nächsten Tag will ich nach Methoni, doch der Wind meint es nicht gut mit mir und nach vielen Kreuzschlägen und Winddrehungen lande ich am Abend doch wieder in Koroni. Dann eben nächsten Tag neuer Versuch. Nach einer Stunde Motorfahrt bin ich durch den Pass und nun beginnt ein toller Segeltag, der mich am Ende bis nach Pylos bringt. Hier bleibe ich nur eine Nacht. Starkwind ist mal wieder angesagt und das würde viel Schwell auch hier in der Bucht bedeuten. Eigentlich war guter Wind vorhergesagt, aber es bleibt windstill. Erst sechs Meilen vor Kyparissia kann ich Segel setzen. Im Hafen ist kein Platz, daher davor auf 5 M geankert.

Kyparissia

Die Wettervorhersage sagt für morgen früh viel Wind und Schwell vorher. Auch jetzt schon spüre ich wie die See unruhiger wird und der Wind zunimmt. Gleich nach dem Abendbrot ziehe ich den Anker wieder hoch, was schon sehr schwer ging. Aber nach einer viertel Stunde hatte ich es geschafft und nun wieder mit vielen Kreuzschlägen nach Katakolon und mit einem Reff im Groß gesegelt. Bei Sonnenaufgang erreichte ich am 01.09. mein Ziel und konnte im ruhigen Wasser auf 4 M ankern. Ab zehn setzte der Starkwind dann ein, aber ich lag hier sehr geschützt.

Katakalon

Juli

Heute geht es nach Oreoi auf die Nordseite von Euböa. Thomas und Erica sind dort auch. Sie wollen mir einen Liegeplatz längsseits organisieren. Meinen Anker möchte ich dort wieder richtig gangbar machen. Anker auf und nach ein paar Minuten aus der Bucht gefahren kann ich schon die Segel setzen. Doch schon bald dreht der Wind hin- und her und ich muss den Motor starten. Durch das Flach an der Westspitze ist es auch sicherer, das Wasser ist teilweise nur 2 m tief. Ich halte mich an die Durchfahrtsrinne und als ich an der Nordseite ankomme, weht auch wieder Wind. Ich muss zwar öfter Kreuzen, da das Fahrwasser nur wenige Meilen breit ist, komme aber gut voran und es bringt auch richtig Spaß. Beim letzten Schlag auf die Küste von Euböa, ich kann Oreoi schon in der Ferne sehen, ist der Wind schlagartig weg und ich muss bis zum Hafen motoren. Tatsächlich haben die beiden mir an der Außenseite einen Liegeplatz längsseits „reserviert“. Ein Katamaran liegt dort auch längsseits, was eigentlich unerwünscht ist. Aber es sind noch andere Liegeplätze frei, ich nehme also niemanden einen Platz weg.

Oreoi Hafen

Am Abend gehe ich mit Thomas und Erika in eins der vielen Restaurants an der Hafenkante.

Abends an der Promenade

Ich brauche neue Schrauben für die Ankerrolle. Zwei KM weiter gibt es eine Werft, zu der ich am nächsten Tag gehen will. Aber auf dem Weg nur wenige hundert Meter vom Hafen entfernt, gibt es auch einen großen Baumarkt, der auch tatsächlich passende Schrauben vorrätig hat. Thomas leiht mir noch Werkzeug um den Beschlag wieder zu richten und kommt noch um mir zu helfen. Gemeinsam bekommen wir die Rolle und den Beschlag wieder gangbar. Der Anker liegt nun wieder richtig in seiner Halterung. Der Hafenmeister kommt vorbei und macht mich darauf aufmerksam, dass ich nicht längsseits liegen bleiben kann. Ich erkläre ihm die Situation und sichere ihm zu, morgen den Hafen wieder zu verlassen. Neben dem Hafen ist auch ein schöner Badestrand und hat sogar eine Süßwasserdusche. Das erfrischt bei dieser Wärme. Den Abend verbringe ich wieder mit den beiden zusammen. Das Ablegen am nächsten Tag ist einfach, weil schon mehrere Yachten fort sind und ich nun viel Platz habe. Im freien tiefen Wasser kann ich Segel setzen und es beginnt wieder das Kreuzen bis zur Ausfahrt aus der Enge von Euböa. Mein nächstes Ziel Skiatos kann ich schon sehen und dank Winddreher sogar direkt ansteuern. Aber ein paar Meilen vorher dreht der Wind und ich muss doch noch einen Kreuzschlag machen. Die Banana Beach ist klein und es liegen schon vier Yachten dort. Ich finde aber noch einen Platz auf 5m. Herrlich klares Wasser, dass zum Baden direkt einlädt.

Banana Beach Skiatos

Eine ruhige Nacht, keine laute Musik vom Strand. Morgens will ich den Wassermacher anwerfen, aber der baut keinen Druck mehr auf. Das habe ich bisher noch nie gehabt. Es ist natürlich Wochenende, aber ich schreibe den Lieferanten doch an und frage, was die Ursache sein könnte. Heute will ich aber noch den Ankerplatz wechseln und zur Hauptstadt fahren. Die Bucht ist sehr groß und ich finde einen guten Ankerplatz am Ende der Badezone.

Ankern vor Skiatos Stadt

Mit dem Dinghi ist es nicht weit an Land zu kommen. Der Lieferant schickt mir überraschenderweise schon heute eine Checkliste mit der ich prüfen kann, ob es eine Verstopfung im System geben kann, was seine erste Vermutung ist. Ich kann leider nichts finden, außer dass der Vorfilter schon nach einem Monat sehr verdreckt ist. Ich versuche, den Wassermacher noch einmal zu starten, aber ohne Erfolg, merke aber, dass die Pumpe sehr warm geworden ist. Am nächsten Tag besuche ich die Altstadt. Eigentlich spielt sich das –touristische- Leben nur in der einen Hauptstraße und am alten Hafen ab. Viele Modegeschäfte, Cafés und Restaurants, Eisdielen, Souvenirgeschäfte. Die Stadt ist gut besucht. Ich gehe noch die steilen Treppen hoch zur Kapelle. Ein toller Ausblick auf die Stadt und das Meer hat man von hier.

Blick auf die Hafenseite

Bevor ich wieder zu meinem Boot zurückkehre, esse ich noch in einem kleinen Restaurant. Da für die nächsten Tage wieder Starkwinde angekündigt sind, will ich weiter nach Skopelos. Ich segele die gesamte Westküste nach Süden. Viele Yachten liegen in den kleinen Buchten und vor den Stränden, hier finde ich keinen Ankerplatz mehr. Auf der Südseite der Insel soll es noch eine geschützte Bucht geben, aber auch die ist voll und ich entscheide mich, weiter zur nächsten Insel Alonnisos zu fahren. Auch die LUNA ist auf den Weg dorthin. Nur wenige Meilen hinter mir. Das Kap bringt mal wieder überraschend wechselnde und starke Winde. Aber bald schon kann ich den Hauptort Patitire ansteuern. Im Hafen finde ich aber keinen Ankerplatz, aber gleich nebenan ist eine wunderschöne Bucht mit einem Sandstrand. Hier liege ich allein auf 7m.

Es gibt auch eine Anlegestelle für kleine Boote. Hier kann ich mein Dinghi festmachen. Es gibt einen kleinen Minimarkt und ein paar Restaurants. Da ich nun kein Trinkwasser mehr selber machen kann, kaufe ich mir bei jeder Gelegenheit Mineralwasser und fülle es in meinen Wassertank. Es gibt hier fast nirgendwo freie Wasserhähne, wo ich meine Kanister hätte füllen können. Ich habe mit dem Lieferanten des Wassermachers nun auch telefoniert und auf sein Anraten auch den Impeller der Liftpumpe ausgebaut. Total geschmolzen.

Das war mal ein Impeller

Ein neuer muss her, aber wie nach Griechenland auf diese Inseln bekommen. Abends gönne ich mir wieder ein Restaurantbesuch. Zu allem Überfluss läuft nun auch meine Bordtoilette über. Ich wechsle die Dichtung aus und lege das Bad trocken. Der Meltemi wird nun wohl auch hier stark wehen die nächsten Tage. Ich werde daher morgen lieber Richtung Chalkidiki segeln. Viel Wind ist nicht vorhergesagt, ich werde die Nacht durchsegeln und verlasse nachmittags die Bucht und motore bis zur offenen See und bald mit leichtem Wind und 2-3 KN Fahrt nordwärts die Küste hoch. Thomas und Erica liegen im Norden von Alonnisos und wollen auch rüber. So fahren wir parallel nebeneinander mit einem Abstand von ca. 5 Meilen. Aber mit sehr unterschiedlichen Winden. Ich fast in einer Flaute und die beiden mit 15 KN Wind. Unglaublich. Sie überholen mich nachts und bei Morgengrauen erreichen wir den zweiten Finger auf der Westseite. Die beiden testen die Bucht von Koupho, die ist aber voll belegt und so fahren wir ein paar Meilen weiter zur Ormos Toronis. Es ist ein wenig schwierig einen Sandflecken zu finden. Aber nach zwei Versuchen liege ich sicher hier.

Oromos Toronis

Abends bin ich bei ihnen zum Essen eingeladen. Am nächsten Nachmittag kommen auch noch die SURI und die KATMALU hierher. Wir kennen uns auch aus Licata. Ich will am nächsten Tag nach Pefkochori auf Kassandra dort soll es gute Einkaufsmöglichkeiten geben. Das Wasser ist auf einer großen Fläche türkisblau und nur Sandboden, überall 4,50m tief. Anker hält gut.

Pefkochori

Thomas und Erica folgen am Nachmittag. Der Ort ist sehr touristisch, fast nur Apartments und kleine Hotels, der Strand schmal und stark besucht, aber in der Nacht nicht laut. Die Einkäufe sind schnell erledigt. Baden vor Anker in dem tollen Wasser ist einfach herrlich. Abends gehen wir in einer urigen Taverne lecker essen. Die LUNA segelt am nächsten Tag weiter, ich bleibe noch hier. Es gibt keinen Schwell, ich liege hier super. Nun kommen auch die KATMALU und die SURI hierher. Helmut holt mich ab zu einem Ankerbier and Bord der SURI. Im Laufe der Gespräche erzähle ich auch von meinen vielen Problemen dieses Jahr. Sofort bietet Helmut mir an, meine Wasserkanister mit seinem Wassermacher zu füllen. Er gibt mir auch einen guten Tipp, wie man sich hier zum Beispiel Ersatzteile herschicken lassen kann. Es gibt überall Stationen von Kurierdiensten, deren Adresse man als Lieferanschrift verwenden kann und die Sachen dort dann direkt abholen kann. Ich google und finde einen Shop in Nikiti. Im Internet bestelle ich den passenden Impeller bei einer griechischen Firma. Die sichern mir zu, die Ware dorthin zu schicken. Der Ort ist nicht weit weg und ich segele rüber. Die Marina nimmt am Wochenende keine Gastyachten auf, ich übernachte 1M entfernt in einer kleinen Bucht. Am nächsten Tag erhalte ich die Zusage für einen Platz und mache mich gleich auf den Weg. Eine Stunde später laufe ich ein. Am Steg bekomme ich auch Hilfe beim Anlegen. Einfache und schnelle Anmeldung. Es ist eigentlich ein Steg für Charteryachten, aber freie Plätze werden auch günstig (10 EUR/Tag) in der Woche vermietet. 2 Tage kann ich hierbleiben. Ich gehe einkaufen, die Supermärkte sind ein wenig außerhalb. Auf dem Rückweg erreicht mich ein Anruf der Firma, bei der ich den Impeller bestellt habe, dass dieser nun bereits zur Abholung bereitliegt. Wahnsinn, innerhalb von 24 Stunden. Zufälligerweise stehe ich in dem Moment gerade direkt gegenüber der Abholstation. Man händigt mir das Päckchen gleich aus. Das hat ja toll geklappt. Nikiti hat sehr viele Restaurants an der Strandpromenade und bei der Marina.

Strand von Nikiti

Dort gehe ich abends Essen. Gleich nach dem Frühstück den Impeller versucht einzubauen. Irgendwie passt er nicht richtig rein. Ich prüfe mit dem Spiegel wieso nicht. Ein Teil vom alten Impeller ist noch auf der Achse. Entfernt. Nun lässt sich der Impeller leicht einsetzen. Geschafft, ich bin glücklich, kann aber den Wassermacher in dem schmutzigen Hafen nicht gleich ausprobieren. Nach einem langen Spaziergang durch die Stadt hoch zur Altstadt und an der Promenade entlang, entschließe ich mich heute hier Abend zu Essen. Der nächste Tag wird ein schöner Segeltag. Ich umrunde Sithonia und will auf der Ostseite in der Bucht von Kalamitsi ankern. Es ist sehr voll hier, aber dicht vor der Badezone finde ich noch einen Platz. Es ist etwas Schwell hier, der in der Nacht auch noch zunimmt. Ohne Frühstück verlasse ich die Bucht um sechs und motore zunächst in die nächste Bucht von Sykia. Aber auch hier steht viel Schwell rein. Genua ausgerollt und die Küste hoch Richtung Norden bis ich die große Bucht von Nisis Diaporos erreiche. Das Wasser ist relativ flach, aber leider nicht so klar, wie ich gehofft hatte. Ich ankere auf 3,50m, bin aber noch ein ganzes Stück vom Ufer entfernt.

Ich treffe hier die SPIA. Ein paar Tage lässt es sich bestimmt hier aushalten. Die kleinen Motorboote, die man hier überall mieten kann, machen das Wasser am Tage sehr unruhig. Aber in der Nacht gibt es keinen Schwell mehr. Am Strand gibt es eine nette Strandbar, die auch ein paar Gerichte zum Essen anbietet. Wassermacher ausprobiert, hurra, er funktioniert wieder.

Strandbar

Nach fünf Tagen verlasse ich die Bucht und will wieder nach Sykia um von dort an einem Tag nach Limnos zu kommen. Mit einigen Kreuzschlägen erreiche ich nachmittags die Bucht und finde einen guten Platz über Sand. Nur noch eine weitere Yacht liegt hier. Heute steht auch kein Schwell in die Bucht. Den nächsten Tag verbringe ich mit Baden und relaxen. Morgen soll es nach der Wettervorhersage guten Wind geben um die 40 Meilen nach Limnos zu schaffen. Gegen acht verlasse ich die Bucht und muss mangels Wind erstmal 2 Stunden motoren. Das Groß habe ich aber schon mit Reff 1 gesetzt, da man mich gewarnt hatte, dass es in der Nähe von Athos zu starken Böen kommen kann. Und genauso kam es auch. Plötzlich von 5 KN Wind auf über 20 KN und sofort wird aus dem bisher ruhigem Meer eine raue See mit Wellen von über 1m. Den gewünschten Kurs kann ich nicht halten und laufe erst einmal mehr südlich als östlich. Trotz des starken Windes komme ich nur langsam voran, da ich immer wieder durch das Eintauchen in die Welle ausgebremst werde. Nachdem der Wind etwas zu meinen Gunsten gedreht hatte, ließ ich den Motor mitlaufen, nun kam ich wenigstens mit 4-5 KN voran. Erst sieben Meilen vor der Insel beruhigte sich das Meer und der Wind frischte noch mal auf. Nun ohne Motor mit 6 KN Fahrt. Vor der Einfahrt in die Bucht von Myrina das Groß heruntergeholt und in die Bucht gefahren. Zu meiner Überraschung war die sehr voll, aber nach längerem Suchen fand ich noch einen Platz, der zwar sehr dicht unter Land und bei den Kaianlagen für die Fähren war. Das war knapp, denn nur wenige Minuten später ging schon die Sonne unter. Am nächsten Morgen hatte ich den Eindruck als der Wind auffrischte, dass der Anker nicht richtig hält. Noch einmal hoch und ein paar Meter weiter wieder ausgebracht. Nun hält er richtig. Das ist auch wichtig, denn die nächsten Tage werden sehr windig mit Böen über 20 KN. Am ersten Abend lässt der Wind etwas nach und ich paddele an Land und gehe bei Lidl einkaufen. Auf dem Rückweg sehe ich, dass die MORIAN einläuft. Ich sage kurz Hallo. Ich soll nachher zu denen an Bord kommen. Dafür bereite ich einen Salat vor und bringe Bier mit. Wird ein netter Abend. Auch Dirk hatte vor seiner endgültigen Abfahrt aus Licata viele Probleme mit seinem Motor, wie er mir erzählt und kam daher erst im Juni los. Am nächsten Tag trifft auch Nils ein. Noch ein weiteres deutsches Boot läuft ein, er kennt Ralf und Dagmar. Wir gehen abends alle zusammen Essen. Sehr nett und viele Biere.

Aber ich finde mein Boot auch im Dunkeln wieder. Einen Tag später trifft auch die LUNA ein. Die drei anderen Boote wollen schon den nächsten Tag weiter nach Lesbos. Ich will eigentlich nach Moudros, auch um dort zu tanken. Aber der Wind lässt es nicht zu und so bleibe ich mit der LUNA noch ein paar Tage hier. Von meinem Ankerplatz habe ich einen guten Ausblick auf die großen Fähren, die hier ein paarmal am Tag hier an- und ablegen. Ist schon interessant zu beobachten, wie sie rückwärts anlegen und wie schnell sie ent- und beladen werden. Nach spätestens einer Stunde sind sie wieder weg.

Mein Entschluss wächst, aus diesem Meltemi-Gebiet schnellstmöglich herauszukommen. Ich liege hier nun schon eine Wohe und habe von der Insel noch nichts gesehen, außer der Hauptstadt Myrina. Am besten erst nach Skyros und dann nach Porto Cheli. Aber noch muss ich warten und der Juli ist auch schon wieder vorbei.

Ankerbucht Myrina

Juni

Die nächsten Tage hier in Pylos sind beschaulich, es ist sehr warm. Mit Wolfgang bin ich häufiger unterwegs in der Stadt zum Kaffee und Bier.

In der Bucht liegt heute die SEA CLOUD. In der Stadt sieht man die Crew ihre Gäste hin und herfahren. Lecker Eis gibt es hier auch. Im Vodafone Shop lasse ich mir nun auch die APP und den Router richtig einrichten. Nun habe ich tollen Empfang und kann selber aufladen und Bundle kaufen. Am Steg liegt auch noch ein deutsches Schiff, dass gerade vom Eigner etwas umgebaut wird. Er ist mit dem Auto hier. Das leiht er Wolfgang sogar einen Tag, sodass wir auch unsere Dieselkanister auffüllen können. Die Tankstelle in der Stadt ist geschlossen. Paar Kilometer weiter sind die nächsten. Wir nutzen die Gelegenheit und fahren in den Norden der Bucht, dort gibt es eine kleine Lagune mit wunderschönen Dünen runterrum. Ist auch gut besucht, aber nicht überlaufen. Mein erstes Bad im Meer dieses Jahr.

Lagune

Auf dem Rückweg kehren wir noch in einem kleinen Dorf ein und essen gut.

Am Strand in der Stadt gibt es auch eine Dusche. Gleich ausnutzen und einmal Körperpflege mit Frischwasser. Nach einer Woche verlasse ich Pylos, der Wind ist gut und ich komme prima unter Segel bis Koroni. Vor dem langen Strand und dem glasklaren Wasser fällt auf 5m der Anker. Am nächsten Tag kommt dann das Dinghi endlich ins Wasser. So kann ich nachmittags an Strand paddeln und in der Saga Beach Bar etwas Essen und Trinken.

Zwei Tage später dann wieder Anker auf und mit guten Segelbedingungen Richtung Osten. Der geplante Ankerplatz erweist sich als ungeeignet und ich segle weiter bis nach Porto Kayo wo ich übernachten will. Aber nachdem ich das Kap umrundet habe, fallen so starke Böen von den Bergen, dass ich nicht in die Buchten dort einlaufen kann.

Kap Tainaron

Kehrtwende und weiter Richtung Osten nach Elafanisios.  Das sind allerdings nur 22 Meilen, aber ich will erst im Morgengrauen dort ankommen. Der Wind nimmt auch schnell ab nachdem ich 5 M von der Küste weg bin. Nun dümple ich durch die Nacht mit 1-2kn Fahrt und komme gegen fünf dort an. Das Wasser ist so klar, dass ich auch bei dieser Dämmerung gleich einen guten Ankergrund finde. An Land ist hier allerdings nichts los. Ein Restaurant öffnet wohl abends. Tagsüber nur ein paar Badegäste.

Die Wettervorhersage warnt vor starkem Meltemi. Ich soll hier zwar einigermaßen geschützt hier liegen, aber müsste ca. eine Woche hierbleiben. Das ist mir zu einsam und ich weiß nicht, wie stark wirklich der Wind hier einfällt. Doch wohin? Zurück nach Koroni oder in den Norden der Bucht, da soll der Meltemi nicht so stark auftreten. Gleichzeitig habe ich aber bei der Fahrt hierher gemerkt, dass die Lichtmaschine nicht mehr die Batterien lädt. Ich rufe einen Segelfreund an, den ich aus Licata kenne, der aber nun in Griechenland in Porto Heli wohnt und arbeitet. Der empfiehlt mir dorthin zu kommen, da es dort gute Mechaniker gäbe. Wenn ich es nur bis Momnavasia vor dem Meltemi schaffe, wäre es auch gut. Die Marina ist dort gut geschützt und kostenlos. Ich wende ein, dass ich nur längsseits anlegen kann. Kein Problem, er kennt den Mateo, der sich neben seinem Restaurant auch als „Hafenmeister“ betätigt. Von ihm bekommt er die Zusage, dass ich dort Platz finde. Damit ist die Entscheidung gefallen und ich fahre am nächsten Tag fast ausschließlich unter Motor um das gefürchtete Kap Maleta herum, dass sich zwar mit vielen wechselnden Winden zeigt, aber keinen stürmischen.

Kap Maleta

Gegen vier erreiche ich die Marina und werde per Telefon zu meinem Liegeplatz geleitet. Ein Nachbar hilft beim Anlegen. Heute liegen hier nicht viele Yachten. Abends bin ich dann bei Mateo zum Essen im Restaurant und erwähne auch mein Problem mit der Lichtmaschine. Er zückt sein Handy und ruft gleich jemanden an, reicht mir das Telefon und ich erläutere mein Problem. Man verspricht am nächsten Tag vorbeizukommen. Super. Am nächsten Morgen fängt der Meltemi schon früh an zu blasen. Ich liege aber gut geschützt, nur etwas Schwell kommt in den Hafen. Der Tankwagen kommt zum Steg und ich fülle meinen Tank auf. Praktisch. Die Mechaniker kommen erst zum späten Nachmittag, aber immerhin kommen. Der Fehler ist in wenigen Minuten gefunden und behoben. Ein verschmutzter Kabelkontakt. Beim Laufen lassen der Maschine sehen sie, dass ich Diesel verliere, ein Problem, das mir auch schon gleich nach dem Auslaufen in Licata aufgefallen war. Die Dieselpumpe wird als Verursacher benannt. Eine neue müsste her, das wäre kein Problem, ich müsste ihm nur Motortyp etc. angeben. Mache ich gleich abends per Email und am nächsten Vormittag bekomme ich schon die Nachricht, dass sie eine neue Pumpe besorgen und einbauen könnten. Pumpe wäre in 2 Tagen vor Ort. Das hört sich doch vielversprechend an und während der Meltemi draußen sein Unwesen treibt, liege ich gemütlich im Hafen mit einer langen Promenade und vielen Restaurants.

Der Supermarkt ist nicht umwerfend aber ausreichend. Einen gut sortierten Obst- und Gemüsehändler gibt es auch. Erica und Thomas sind auch hier eingetroffen und so können wir auch einige Zeit zusammenverbringen und gemeinsam Essen gehen. Die eigentliche alte Stadt liegt auf einer Insel an einem Berghang, die durch eine schmale Brücke mit dem Festland verbunden ist. Die Stadt ist eigentlich ein Open-Air-Museum.

Monemvasia

Die Häuser in den engen Gassen sind vielfach renoviert und nun Restaurant, Café, Andenkenladen oder Hotel. Alles nur für den Tourismus. Busse kommen angefahren und lassen ihre Gäste die Stadt erkunden. Die Stadt selber ist autofrei. Alles kann nur auf Karren angeliefert werden. Die Pumpe ist pünktlich eingetroffen und die Mechaniker kommen sehr gut vorbereitet am Nachmittag vorbei. Nach einer halben Stunde schon fertig. Kein Dieselaustritt mehr. Möge es lange so bleiben. Nach einer Woche kann es weitergehen, der starke Wind hat nachgelassen und ich kann lossegeln. Ziel ist eigentlich Spetses bzw. Porto Heli, aber der Wind lässt die Richtung nicht zu. Thomas und Erica sind auch los und wir beschließen in eine kleine Bucht auf der Festlandseite anzulaufen. Das Ankern ist bei mir auf diesem Boden schwierig, ich brauche mehrere Anläufe bis er fasst. Gleich früh morgens geht es weiter, nun rüber nach Porto Heli, die beiden anderen nehmen einen anderen Kurs Richtung Hydra. Die Bucht von Porto Heli ist sehr groß und bietet reichlich Ankerplätze. Hier fasst der Anker gleich beim ersten Mal.

Porto Heli

Mein Furono für den Ankeralarm bekommt nicht ausreichend GPS Signale. Ich wechsle die Antenne mit der vom AIS. Nun zeigt er wieder zuverlässig an. Am nächsten Morgen fahre ich mit dem Dinghi zur Anlegestelle, die mir Steffen empfohlen hatte. Von hier ins Zentrum und zum Supermarkt ist es nicht weit. Nach dem Einkauf treffe ich mit Steffen nebenan im Café. Wir haben uns nun bestimmt vier Jahre nicht mehr gesehen. Viele Geschichten zu erzählen. Auch hier in der Bucht ist das Wasser sauber, toll zum Baden und für den Wassermacher, den ich ja alle 3 Tage meistens laufen lasse. An der Shell Tankstelle mir gegenüber vom Ankerplatz tausche ich meine GAZ Flasche und fülle einen Reservekanister auf. Nach 6 Tagen verlasse ich diesen schönen Ort. Der Wind soll günstig sein und mich bis Poros bringen. Das gestaltet sich dann doch etwas schwieriger. Schon nach der Ausfahrt Wind aus verschiedenen Richtungen in sehr unterschiedlicher Stärke. Um die kleine Insel zwischen Hydra und Festland muss ich motoren, dann aber prima Wind der mich fast bis nach Poros bringt, aber dann doch der Kurs nicht gehalten werden kann und ich noch einmal kreuzen muss. Doch kurz vor der Landzunge bleibt der Wind weg und die letzten 2,5 Meilen werden motort. Der Ankerplatz ist schon sehr voll und ich muss ein wenig umherfahren, um noch einen sicheren Platz zu bekommen. Auch Manuel liegt hier mit seinen Gästen. Er kommt kurz zu mir an Bord um Hallo zu sagen.

Ankern vor Poros

Am nächsten Morgen laufe ich früh aus und kann sehr schön segeln bis kurz vor dem Kap Sounion mit dem Poseidon Tempel. Hier wechselt der Wind ständig, ich rolle die Genua ein und fahre unter Motor und dem Groß in das Fahrwasser bei Euböa. Aber der Kap Effekt bleibt nicht aus und plötzlich weht es mit über 20 Kn und eine kabbelige See baut sich ganz schnell auf.

Poseidon Tempel

Nach der Umrundung beruhigt es sich schnell wieder, aber der Wind kommt nun direkt von vorn und ich motore bis zur Olympic Marina weiter, wo ich einen Platz reserviert hatte. Die Marineros erwarten mich mit ihrem Boot an der Einfahrt und bringen mich zum Liegeplatz. Die Marina ist zwar voll mit Booten, aber wenig Menschen. Aber schön mal wieder richtig zu duschen. Auch mein Boot wird vom Salz befreit. Schon am nächsten Tag geht es weiter, billig ist der Liegeplatz nicht (58,00 EUR). Der Wind weht kräftig aus Nord, erst als die Insel Makronisos passiert ist und das Meer wieder breiter wird, kann ich die Genua ausrollen und erstmal Richtung NO segeln, dann gewendet, nun konnte ich aus das Groß setzen und bis Marathon gesegelt. Es fallen wieder starke Böen ein, aber ich komme mit 6,5 Kn schnell voran. Vor dem Strand liege ich ganz allein. Eine ruhige Nacht.

Ankern vor Marathon

Dann soll es am nächsten Tag weiter gehen bis Eretria. Aber natürlich wieder mit Wind von vorn, nur mit Kreuzschlägen komme ich voran. Nachmittags dreht der Wind und ich laufe mein Ziel bequem an. Die Bucht ist nicht so groß wie gedacht und schon gut besucht. Kurz vor dem Strand finde ich noch ein Plätzchen. Ein kleiner Ort mit viel Tourismus, d.h. aber auch guten Restaurants entlang der Promenade. Hier gehe ich abends essen, mein Dinghi vor mir am Strand und guten Blick auf meine Yacht. Perfekt.

Auch einen Supermarkt gibt es hier dicht bei. Nach zwei Tagen geht es die 13 Meilen weiter unter Motor -zum Segeln ist das Fahrwasser häufig zu eng- nach Chalkida. Hier muss ich warten, bis ich einen Termin für die Durchfahrt durch die Enge bekomme. Die Brücke wird nur nachts geöffnet und nicht an allen Tagen. So muss ich den Sonntag nehmen, der aber auch der teuerste Tag ist. Die Durchfahrt kostet mich 62 EUR! Nachts gegen halb zwölf erfolgt der Aufruf sich bereit zu machen und um eins passiere ich die Durchfahrt.

Einen Ankerplatz für die restliche Nacht gibt es kurz nach der Durchfahrt. Nur leider ist dieser sehr unruhig und schon um fünf Uhr morgens steht starker Schwell herein. Ich habe Schwierigkeit den Anker zu liften, das Boot stampft immer hoch und runter. Die Kette reißt die Ankerrolle ab und der Beschlag verbiegt sich. Sobald ich den Anker gelöst habe, fahre ich schnell ins tiefere Wasser und hole dann endgültig den Anker hoch. Segeln ist nicht möglich gegen den Wind. Erst nach zwei Stunden kann ich Segel setzen aber wieder ist nur mit Kreuzen voran zu kommen. So geht es bis zum Nachmittag, dann schläft der Wind ein und ich muss bis nach Loutra Aidipsou motoren.

Nun bin ich schon am Ende von Euböa und habe eigentlich nicht viel von ihr gesehen. Dabei hatten mir Freunde vorgeschwärmt, wie schön es dort sei. Aber der Wind hat es mir nicht möglich gemacht, es zu erleben. Und der Juni ist auch rum.

MAI

Der Winter in Licata war für mich wieder eine wunderschöne Zeit. Auch wenn ich letztes Jahr nicht hier war, waren es noch viele bekannte Gesichter. Aber auch sehr viele Neue, die aber schon letzten Winter hier waren und sich untereinander schon gut kannten. Insgesamt waren wir aber diesen Winter mehr als in den Jahren zuvor. Auch blieben viele länger hier und verreisten nicht in ihre Heimat für mehrere Monate. Aber bei den vielen Aktivitäten, die wieder angeboten wurden, lernte ich schnell alle kennen. Unsere Happy Hour fand nun ausschließlich in der Blue Sky Bar statt und war immer ein schönes Zusammentreffen, manchmal reichten die Tische vor der Bar nicht aus. Aber Caspare fand immer noch Tische und Bänke, die er dazustellen konnte. Sonntags beim Barbecue wurde es im Oktober und März schon so eng, dass man etwas länger warten musste, bis man sein Fleisch grillen konnte.

sonntägliches Barbecue

Möllky wurde auch von vielen immer noch gern gespielt. An einigen Sonntagen waren wir über 60 Personen. Da blieben dann doch einige die nächsten Male lieber an Bord oder machten ihr eigenes „BBQ“ am Steg. Es wurde wieder Fasching gefeiert, dass dieses Mal mit Caspares Geburtstag zusammen fiel.

Fasching und Geburtstag

Viele Sportveranstaltungen wurden selbst organisiert von Yoga über Pilates, Powertraining und Fitness. Die Hilfe untereinander bei technischen Fragen und Problemen war großartig. Nur das Wetter war im Winter regnerischer und kühler als gewohnt. Im April hatte ich dann den Termin auf der Werft für neues Antifouling und Polieren. Eine Woche in ein Apartment gezogen.

das wurde aber auch Zeit

Auf dem Weg zur Werft sah ich, dass die Windanzeige nicht mehr funktionierte. Nachdem ich wieder an meinem Steg war, schloss ich ein neues Kabel an, aber das schien nicht der Fehler zu sein. Der Chip im Gerät war wieder defekt. Ein neuer konnte nicht bestellt werden, da nicht mehr lieferbar. Nun war es schon Ostern. Daher bestellte ich ein ganz neues, dass nach einigen Mühen (hoch und runter am Mast) mir nun wieder die Windstärke und –richtung anzeigte. Wieder eine Woche verloren. Ein neues Antennenkabel wurde auch noch verlegt, jetzt sah ich mit AIS auch wieder Schiffe in weiter Entfernung. Ostern begannen viele schon ihre Abfahrt zu planen. Auch ich wollte gerne schon Anfang Mai los. Doch Ostern verlor meine Service Batterie ihre Kraft und eine neue musste her. Bestellung schnell übers Internet. Geplante Lieferzeit 2 Tage. Am Dienstag nach Ostern wurde der Auftrag bestätigt und versandt. Die Lieferung verzögerte sich, zunächst um einen Tag mit Benachrichtigung, dann veränderte sich der Status nicht mehr für eine Woche. Keine Reaktion auf Nachfragen. Plötzlich lautete es, die Ware wäre zurück an Absender gegangen. Erneute Nachfragen ergaben, dass die Sendung tatsächlich verloren gegangen sei. Wieder eine neue bestellt, diesmal über einen Servicetechniker aus Licata, den ich schon seit Jahren kenne. Nachdem die angeschlossen war und alles wieder funktionierte, musste ich noch ein paar Tage auf passendes Wetter warten und verließ am 17.05. Licata. Der Wind war prima und ich kam gut voran, doch nach 20 Meilen war auf meinem Plotter alles schwarz, keine Seekarte, kein AIS. Ich überlegte ob ich so bis nach Griechenland mit mehreren Nachtfahrten erreichen würde. Ich entschloss mich doch lieber nach Ragusa einzulaufen, das nur noch 10 Meilen entfernt war. Hier hätte ich Ruhe, um den Fehler zu finden, oder ein Ersatzgerät zu bekommen.

Marina Ragusa

In Ragusa liegt seit mehreren Jahren ein Segler-Paar, dass ich aus meinen ersten Corona Jahren aus Licata kannte. Die beiden waren tatsächlich noch im Hafen und an Bord. Erst einmal Wiedersehen gefeiert. Doch es galt schnell mein Problem zu lösen. Im Internet suchte ich nach einem Ersatzgerät, nachdem ich keinen Fehler in den Leitungen und Anschlüssen finden konnte. Leider war das Gerät überall erst ab Mitte Juni wieder zu erreichen. So lange wollte ich aber nicht warten und wollte dann mit meinem Tablet navigieren. Den Service Techniker aus Licata traf ich zufällig in der Marina und er schaute sich den Plotter und die Kabel an und nachdem er die Ströme gemessen hatte, meinte er, dass ein Kabel ausgetauscht werden müsste. Kein großes Problem meinte er, er käme morgen mit einem neuen Kabel zu verlegen. Maximum zwei Stunden Arbeit. Und tatsächlich kam er am nächsten Tag und nach neunzig Minuten lief mein Plotter wieder. Nun musste ich aber wieder ein paar Tage auf ein gutes Wetterfenster warten. Am 26.05. komme ich nun endlich wirklich los. Endlich konnte ich auch mal wieder den Parasailor setzen und der zog mich tagsüber gut Richtung Pylos am Peleponnes.

Endlich mal wieder mit Parasailor

Am dritten Tag drehte der Wind etwas und ich fuhr nun mit Groß und Genua. Leider wurde der Wind auch schwächer und mehrere Motorstunden waren nötig. Wind drehte auf NW und unter Segel nun wieder mit 5 Kn Fahrt und herrlichstem Wetter weiter. Am vierten Tag, schon ist das Festland in Sichtweite, nimmt der Wind plötzlich stark zu, ich kann nur noch die Genua bergen und muss mit ungerefftem Groß weiter. Wenige Meilen vor dem Ziel ist die Welle nun schon 2 m hoch und nur mit viel Kraft am Rad kann ich mich durch die Wellentäler kämpfen. Ich habe Angst quer zu schlagen, das wäre das Aus. Ein direktes Ansteuern von Pylos ist unmöglich. Ich komme immer südlicher, ich will dichter unter Land, in der Hoffnung, dass es dann etwas ruhiger wird. Nun muss ich aber wieder fünf Meilen zurück unter Motor gegen die jetzt kleineren Wellen und den starken Wind. Als ich endlich die Einfahrt in die Bucht von Pylos erreiche, beruhigt sich Wind und See. In Landabdeckung kann ich endlich das Groß bergen und dann den Ankerplatz vor der Marina anlaufen. Endlich Ruhe. Alles heil geblieben. Es wird schon dunkel. Ich mache mir was zu Essen und gehe früh in die Koje. Drei Nächte auf See ohne viel Schlaf strengen an, auch wenn die Windfahnensteuerung mich gut unterstützt hat. Am nächsten Tag sieht die Welt schon wieder ganz anders aus. Mein Freund Wolfgang ist auch gestern hier angekommen, noch unter ganz ruhigen Bedingungen, wie er mir erzählte. Er liegt in der Marina und sagt, ich solle doch auch reinkommen, es wäre noch ein Platz längsseits an einem verlassenen Schiff möglich. Das ist natürlich angenehmer und er hilft mir beim Festmachen. Nun kann ich immer in Ruhe in die Stadt gehen. Es gibt hier wohl mehrere Dauerlieger, die diesen nie fertig gestellten Hafen nutzen, der auch keine Liegeplatzgebühren verlangt. Es gibt aber auch kein Strom und Wasser am Steg. Ich melde mich bei der Port Authority für Griechenland an. Geht alles schnell und freundlich. Auf Empfehlung kaufe ich mir eine Prepaid SIM Karte bei Vodafone. Der Verkäufer ist super freundlich und richtet mir alles auf meinem Handy ein. Nachmittags läuft die LUNA mit Thomas und Erica ein. Auch sie können in der Marina festmachen. Pylos ist eine hübsche kleine Stadt mit einem großen schattigen Platz, wo man unter den Bäumen seinen Kaffee oder Bier trinken kann. Viele Restaurants sind rundherum, auch ein kleiner Supermarkt. Ein paar Tage lässt es sich hier gut aushalten. 

Pylos

Nun ist es auch schon Juni geworden.